Deutsche und indische Vertreter gaben rund 80 Experten aus dem Bereich der sozialen Sicherung, der Sozialpartner sowie Vertretern von Ministerien und Unternehmen Einblicke in ihre Erfahrungen, schilderten Projekte und erfolgreiche Ansätze zur Verbesserung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes im deutsch-indischen Kontext. Dabei trat auch der positive Einfluss von Arbeits- und Gesundheitsschutz auf wirtschaftliches Wachstum und Produktivität deutlich zu Tage, ebenso wie der Bezug zu nachhaltigen Lieferketten und dem Vision Zero Fonds. Indien setzt bereits erfolgreich die Vision Zero Strategie ein, die dazu geführt hat, dass es ein größeres Verständnis indischer Unternehmen dafür gibt, dass Produktivität und Arbeitssicherheit sowie Gesundheitsschutz Hand in Hand gehen.
Ein Thema, das alle berührt, ist die Zukunft der Arbeit. Auch wenn die Ausgangslage in Deutschland und Indien, was die Anzahl der arbeitenden Bevölkerung, der demographischen Entwicklung und der Frage, wie viele Beschäftigte in formellen Beschäftigungsverhältnissen arbeiten, sehr unterschiedlich ist, Digitalisierung und Industrie 4.0 beeinflussen die Arbeitswelt sowohl Indien als auch Deutschland.
Hierauf wies Staatsekretär Dr. Schmachtenberg, Bundesministerium für Arbeit und Soziales in seiner Grußrede hin und sprach sich für einen Arbeitsschutz 4.0 aus. Hier können beide Seiten im Rahmen der Kooperation wertvolle Erkenntnisse gewinnen. Prof. Dr. Breuer zeigte sich beeindruckt von den indischen Ansätzen zum Einsatz von Digitalisierung und neuen Technologien im Arbeitsschutz. Er betonte, die internationale Zusammenarbeit sei keine Einbahnstraße, im Gegenteil, es gehe immer darum, dass alle Seite davon profitieren. Beeindruckend ist die in der Rede des Staatssekretärs des indischen Arbeitsministeriums, Heeralal Samariya, erwähnte aktuelle Reform der Arbeitsgesetzgebung, die weite Teile der arbeitenden Bevölkerung erfassen und die soziale Sicherung ausdehnen soll. In Indien sind zurzeit nur rund 3 % der arbeitenden Bevölkerung von derartigen Regelungen erfasst. Staatssekretär Samariya betonte in diesem Zusammenhang, in der Vorbereitung seien die Erfahrungen aus Deutschland insbesondere in Bezug auf den Arbeitsschutz und die gesetzliche Unfallversicherung sehr hilfreich gewesen und in Überlegungen mit eingeflossen.
Einzelheiten zum Programm finden Sie hier (PDF, 47 kB, nicht barrierefrei) , Statements zu der Kooperation sind nachfolgend einsehbar.