Hilfe bei der Prävention von berufsbedingten Krebserkrankungen

IFA startet neue GDA Best-Practice-Datenbank

08.10.2024

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Der Fokus der GDA Best-Practice-Datenbank liegt auf den häufigsten Gefahrstoffen mit krebserzeugendem Potenzial, wie beispielsweise Asbest. (Foto: Bernard Maurin - stock.adobe.com)

Knapp 1.500 Todesfälle waren in Deutschland im Jahr 2023 auf eine berufsbedingte Krebserkrankung zurückzuführen. Vor allem Klein- und Kleinstunternehmen fehlt oft das Knowhow, wenn es um krebserzeugende Gefahrstoffe am Arbeitsplatz geht. Die neue GDA Best-Practice-Datenbank beim Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) will Abhilfe schaffen und kann kostenlos online genutzt werden. Sie bündelt Beispiele, wie in der betrieblichen Praxis krebserzeugende Stoffe sicher zum Einsatz kommen. Die Beispiele dienen als Blaupausen für andere Unternehmen und sind für verschiedenste Branchen, Berufe, Tätigkeiten und Substanzen einfach recherchierbar. Hinweise auf Vorschriften, Stoffdatenbanken und andere Hilfen zum Thema runden das Angebot ab. Die Datenbank ist ein Kooperationsprojekt von IFA, Unfallversicherungsträgern, Ländern, Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA).

Die Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie (GDA) hat im Rahmen ihrer dritten Periode das Arbeitsprogramm "Sicherer Umgang mit krebserzeugenden Gefahrstoffen" ins Leben gerufen. Ein neuer und wesentlicher Baustein dieses Programms ist die neue GDA Best-Practice-Datenbank.

Die Datenbank stellt praxisbewährte Lösungen bereit, die sich leicht in den betrieblichen Arbeitsalltag integrieren lassen und die über ein einfaches Online-Verfahren um eigene Vorschläge erweitert werden können.

Die Datenbanksuche ist über verschiedene Wege möglich: Branchen, Berufe, Tätigkeiten, Substanzen oder Schutzmaßnahmen können gezielt abgefragt werden. Bei den Schutzmaßnahmen folgt die Plattform der sogenannten STOP-Hierarchie, die mit der Substitution eines Stoffes beginnt und über technische, organisatorische und persönliche Maßnahmen alle Möglichkeiten des sicheren Umgangs beschreibt.

Der Fokus der Plattform liegt zunächst auf den zwölf häufigsten Gefahrstoffen mit krebserzeugendem Potenzial. Sie reichen von Asbest über Dieselmotoremissionen bis zu Quarzstaub. Die Datenbank wird kontinuierlich um weitere Gefahrstoffe erweitert.

Ergänzt wird die Sammlung der Best-Practice-Beispiele durch zusätzliche Informationen zu krebserzeugenden Stoffen: Die Technischen Regeln für Gefahrstoffe sind ebenso recherchierbarer Bestandteil der Datenbank wie die Empfehlungen zur Gefährdungsermittlung der Unfallversicherungsträger oder die GESTIS-Stoffdatenbank des IFA.

"Ein großes Plus dieser neuen Datenbank besteht darin, dass hier auch Betriebe und Personen ohne Vorkenntnisse problemlos fündig werden", sagt Ina Krieger, Projektverantwortliche im IFA. "Und genau darum geht es uns: den Austausch über erfolgreiche Präventionsmaßnahmen einfach machen und so möglichst viele Unternehmen bei der Prävention von berufsbedingtem Krebs unterstützen."

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