Führungskräfte haben Vorbildfunktion im Arbeitsschutz

10.04.2025

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58 Prozent der Beschäftigten nennen klare Anweisungen der direkten Führungskraft als wirksames Mittel, um Unfälle zu vermeiden.  (Foto: bernardbodo - stock.adobe.com)

Vorgesetzte haben eine Schlüsselrolle inne, wenn es um die Vermeidung von Arbeitsunfällen geht: Nach Ansicht der Mehrheit der Beschäftigten in Deutschland sind klare Vorgaben und Anweisungen von der direkten Führungskraft dafür ausschlaggebend. Das ist ein Ergebnis des DGUV Barometers Arbeitswelt 2025, einer forsa-Umfrage im Auftrag der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), des Spitzenverbandes der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen. Weitere Ergebnisse zeigen, dass Führungskräfte insgesamt gut über ihre Pflichten und die betrieblichen Strukturen im Arbeitsschutz informiert sind.

In der repräsentativen Befragung nennen 58 Prozent der Beschäftigten klare Anweisungen der direkten Führungskraft als wirksames Mittel, um Unfälle zu vermeiden. Führungskräfte selbst bewerten diesen Faktor mit 61 Prozent sogar noch etwas stärker.

Fast die Hälfte aller Befragten (49 Prozent) findet es wichtig, dass Mitarbeitende angesprochen werden, wenn sie Sicherheitsvorschriften nicht einhalten. Führungskräfte bewerten diesen Punkt mit 55 Prozent sogar noch höher. Ein vorbildliches Verhalten der Geschäftsführung und direkten Vorgesetzten erachten 44 Prozent (Führungskräfte: 51 Prozent) als effektiv.

"Führungskräfte spielen eine entscheidende Rolle für Sicherheit und Gesundheit im Betrieb", sagt Dr. Annekatrin Wetzstein, Psychologin am Institut für Arbeit und Gesundheit der DGUV (IAG). „Sie übernehmen nicht nur Verantwortung, sondern beeinflussen durch ihre Vorbildfunktion auch unmittelbar das Verhalten ihrer Mitarbeitenden. Das belegt auch unsere Umfrage."

Vor allem ältere Vorgesetzte wissen über ihre Pflichten Bescheid

Fast drei von vier Führungskräften (72 Prozent) fühlen sich gut oder sehr gut über ihre Pflichten zur Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter informiert. Dies trifft insbesondere auf ältere Führungskräfte zu. Im Umkehrschluss fühlt sich ein Viertel der Führungskräfte weniger gut oder schlecht informiert; drei Prozent können dies nicht einschätzen. Bei offenen Fragen zum Thema Arbeitsschutz weiß die überwältigende Mehrheit der Führungskräfte (87 Prozent), an wen sie sich wenden kann.

Ein zentrales Instrument im Arbeitsschutz ist die Gefährdungsbeurteilung. Mit ihrer Hilfe sollen mögliche Risiken für die Beschäftigten am Arbeitsplatz ermittelt, bewertet und daraus entsprechende Schutzmaßnahmen abgeleitet werden. Das Arbeitsschutzgesetz verpflichtet alle Arbeitgebenden dazu, die Gefährdungsbeurteilung anlassbezogen und regelmäßig durchzuführen. In der Befragung bestätigten jedoch nur 61 Prozent der Führungskräfte, dass solche Beurteilungen in ihrem Unternehmen durchgeführt werden, von diesen erfassen nur 37 Prozent auch die psychische Belastung.

"Doch gerade darin liegt das Potenzial", so Wetzstein. "Die Gefährdungsbeurteilung ist weit mehr als eine gesetzliche Pflicht. Sie ist ein effizientes Instrument, Arbeitsbedingungen systematisch zu verbessern. Berücksichtigen Unternehmen dabei die psychische Belastung, haben sie eine wesentliche Stellschraube für sicheres und gesundes Arbeiten genutzt, das zeigen unsere Befragungsergebnisse ganz klar."

Mehr zur Umfrage "DGUV Barometer Arbeitswelt 2025"

Im Auftrag der DGUV führte die forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH eine repräsentative Online-Befragung unter Erwerbstätigen in Deutschland durch. Vom 28. Februar bis 7. März 2025 wurden insgesamt 2.018 Erwerbstätige, darunter 578 Führungskräfte und Unternehmensleitungen, in Unternehmen mit mindestens zwei Mitarbeitern online befragt.

Die Ergebnisse stehen als "DGUV Barometer Arbeitswelt 2025" in der Publikationsdatenbank der DGUV zum Download zur Verfügung.

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Glinkastraße 40
10117 Berlin

Tel.: +49 30 13001-1414

Britta Ibald (Pressesprecherin)
Stefan Boltz (Pressesprecher)
Elke Biesel (Stv. Pressesprecherin)

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