Gerätelabor der Gaschromatographie
Bild: Sandra Seifen
Das Referat "Gaschromatographie" der Abteilung Chemische und biologische Einwirkungen besteht aus zwei Sachgebieten, die sich mit der Analyse organischer Gefahrstoffe beschäftigen.
In den Laboren des Referats werden Proben mittels moderner Analysentechniken auf organische Gefahrstoffe untersucht und die Luftkonzentration dieser organischen Gase und Dämpfe und Dampf-/Partikel-Gemische quantitativ bestimmt. Die Schwerpunkte liegen unter anderem bei den nachfolgenden Gefahrstoffen:
Als Analysentechnik wird die Gaschromatographie (nach Lösemitteldesorption) mit unterschiedlichen Detektorsystemen (ECD, FID, TEA, NPD) eingesetzt.
Zur Untersuchung von Innenraum-Luftproben dient die Gaschromatographie in Kombination mit der Thermodesorption.
Das Sachgebiet "Massenspektrometrie/Stoffidentifizierung" des Referats untersucht Materialproben meist unbekannter Zusammensetzung mittels Gaschromatographie/Massenspektrometrie (GC/MS) auf organische Inhaltsstoffe. Dabei kommen verschiedene Aufgabemöglichkeiten zum Einsatz:
Gaschromatograph
Bild: Sandra Seifen
Die Massenspektrometrie dient in erster Linie der Identifizierung unbekannter Inhaltsstoffe, um Luftkonzentrations-Messungen an Arbeitsplätzen planen zu können, an denen diese Materialien auftreten. Dazu werden Proben bei unterschiedlichen Umgebungstemperaturen auf flüchtige Komponenten (z. B. Lösemittel) analysiert oder auch Stoffe identifiziert, die erst während des Verarbeitungsprozesses entstehen, wie z. B. Zersetzungsprodukte aus thermisch belasteten Kunststoffen.
Darüber hinaus werden weniger oder nicht flüchtige Verbindungen aus Arbeitsstoffen extrahiert und die Extrakte ebenfalls mittels GC/MS analysiert. Beispiele hierfür sind Pestizide in verschiedenen Materialien oder polychlorierte Biphenyle in Fugenmaterial bei Sanierungsmaßnahmen. Auch spezielle und aufwendigere Untersuchungen, wie die quantitative Bestimmung des Gehalts an krebserzeugenden aromatischen Aminen aus Azofarbstoffen in Textilien und Leder, können durchgeführt werden.
Das Referat kann darüber hinaus zu den genannten Stoffen fachlich beraten, es entwickelt Analysenverfahren und bietet Schulungen für die Unfallversicherungsträger zur Berufskrankheit Benzol an. Die wissenschaftlichen Mitarbeitenden beteiligen sich zudem an der Regelwerksentwicklung und Normung. Im Referat ist außerdem die Clearingstelle "Benzol” für die Unfallversicherungsträger angesiedelt.
Giesen, Y.; et al. Glykolester, Glykolether II (Kennzahl 7569-1). In IFA- Arbeitsmappe. Lfg. 1/2025
Werner, S.; et al. Ethandiol und 1,2-Propandiol (Kennzahl 7325). In IFA- Arbeitsmappe. Lfg. 1/2025
Werner, S.; et al. N-Nitrosaminbelastung unter Tage - Einsatz von ThermoSorb-N-Adsorptionskartuschen im Bergbau und den Bereichen der Entsorgung (Teil 1) (PDF, 3,4 MB, nicht barrierefrei) Gefahrstoffe - Reinhaltung der Luft 84 (2024) Nr. 9/10, S. 233-239
Werner, S. Hautgefährdung am Arbeitsplatz - Allgemeines zu Aufbau, Funktion und Erkrankungen der Haut, chemische und biologische Einwirkungen (Kennzahl 100100). In IFA-Handbuch. Lfg. 1/2024
Rissler, J.; et al. Bestimmung der Messunsicherheit von Messverfahren zur Ermittlung der Konzentration von Gefahrstoffen am Arbeitsplatz - Vorgehensweise im MGU - Teil 3: Bestimmung der Messunsicherheit bei Gasen und Dämpfen (Kennzahl 1680-3 ). In IFA- Arbeitsmappe. Lfg. 1/2024