ProTection III: Evaluation des nachhaltigen Einsatzes textiler und semipermeabler Unterziehhandschuhe im Gesundheitswesen unter den Perspektiven der Hygiene, der Aufbereitung, des Recyclings und der Entsorgung

Status:

abgeschlossen 02/2025

Zielsetzung:

Das Forschungshaben zielt darauf ab, die vorhandenen Erkenntnisse zum Einsatz von Unterziehhandschuhen um die Perspektiven verschiedener Personengruppen zu erweitern. Der Fokus liegt dabei zum einen auf der Ermittlung allgemeiner Kennzahlen und Einstellungen zu der Art, der Nutzungsfrequenz, dem Umgang und den Wiederaufbereitungsmöglichkeiten von Unterziehhandschuhen in hygienesensiblen Arbeitsbereichen. Zum anderen sollen Problembereiche bzw. Risiken des Einsatzes identifiziert und experimentell begleitend überprüft werden. Ergänzend erfolgt ein Blick auf die Einschätzung der praktischen Umsetzbarkeit verschiedener Prozedere zur Wiederaufbereitung der semipermeablen Handschuhe aus Sympatex^®.

Aktivitäten/Methoden:

• Teilprojekt 1a): Onlinebefragung Expertinnen und Experten, deskriptive Analyse, Bestandteil Fragebogenkonzeption Projekte 1b und 2.
• Teilprojekt 1b): Onlinebefragung von Praxisakteurinnen und Praxisakteuren, deskriptive Analyse.
• Teilprojekt 2): Onlinebefragung von Beschäftigten im Gesundheitsdienst mit Hautproblemen, Stichprobenziehung Versichertendatenbank BGW (n = 1.000), deskriptive Analyse.
• Teilprojekt 3): Experimentelle Untersuchungen zur hygienisch-mikrobiologische Evaluation der Verwendung von Unterziehhandschuhen verschiedener Materialien.

Ergebnisse:

Teilprojekt 1, 2): Die Studie ermöglicht einen differenzierten Blick auf den Einsatz von Unterziehhandschuhen (UZHS) im Gesundheitswesen aus der Sicht verschiedener Zielgruppen, wenngleich die Ergebnisse durch begrenzte Stichprobengrößen und eingeschränkte Repräsentativität gekennzeichnet sind, was die Übertragbarkeit limitiert. Zusammenfassend lässt sich konstatieren, dass Handlungsbedarf bei dem Einsatz von UZHS besteht. Teilweise zeigten sich starke Unterschiede in den Antworten zwischen und innerhalb der befragten Zielgruppen. Dies galt insbesondere für Themen, zu denen bislang keine ausreichenden Empfehlungen vorliegen und die als komplex eingestuft werden können (v. a. Mitführen, Ein-/Mehrfachverwendung, Wiederaufbereitung). Basierend auf dem Status quo in der Betriebspraxis lassen sich mögliche Ursachen und resultierende Risiken aufzeigen sowie praxisnahe Handlungsempfehlungen für eine hygienisch unbedenkliche Verwendung von UZHS im Gesundheitswesen formulieren.

Teilprojekt 3): Die Ansätze der Pilotstudie erwiesen sich mehrheitlich als praktikabel und kostengünstig gut umsetzbar. Die Ergebnisse zeigen erste richtungsweisende Tendenzen auf, die in sich weitestgehend reproduziert werden konnten (z. B. Waschbarkeit und Desinfizierbarkeit). Zur weiteren Absicherung der Methodik, Ergebnisse und daraus resultierenden Handlungsempfehlungen für den Einsatz von UZHS in der Praxis bedarf es systematischer Studien.

Stand: