Alterung von hochsichtbarer Warnkleidung

Projekt-Nr. IFA 5179

Status:

geplant

Zielsetzung:

Hochsichtbare Warnkleidung besteht aus fluoreszierenden Hintergrundmaterialien und retroreflektierenden Streifen. Durch verschiedene Einflüsse können diese Materialien ihre Wirkungsweise verlieren. Nach der Norm DIN EN ISO 20471 "Hochsichtbare Warnkleidung – Prüfverfahren und Anforderungen" existieren bereits Anforderungen an die Ablegereife von Warnkleidung. Diese berücksichtigen jedoch nicht umfassend die tatsächlichen Gegebenheiten in der praktischen Anwendung. Laut dem Standard wird u. a. die Restwarnwirkung nach Reinigungszyklen entsprechend den Herstellerangaben ermittelt, sowie mithilfe eines Xenontests der Einfluss von künstlicher UV-Strahlung auf die Farbe untersucht. Es ist bekannt, dass fluoreszierende rote und orange-rote Farbpigmente unter dem Einfluss von UV-Strahlung ihre Farbintensität im Vergleich zu anderen fluoreszierenden Farben schneller verlieren. Weitere Witterungseinflüsse wie Regen und Temperaturschwankungen (-20 bis 40 Grad) werden von der Norm nicht berücksichtigt.

Zum Klimawandel gehören veränderte Wetterlagen mit deutlich intensiverer UV-Strahlung und Starkregenereignissen, was zu schnellerer Alterung von Farbe und Fasern führen könnte. Es sind bisher keine Untersuchungen bekannt, in denen hochsichtbare Warnkleidung in Gänze einer umfassenden Bewitterung ausgesetzt und anschließend auf ihre Funktionsfähigkeit geprüft wurde.

Das Ziel des Projektes ist es, zu ermitteln, unter welchen Umwelteinflüssen über einen Zeitraum von 1 bis 1,5 Jahren Warnkleidung aus verschiedenen Materialien ihre Wirkungsweise und ihre mechanische Festigkeit verändert und die Anforderungen der Norm nicht mehr erfüllt.

Aktivitäten/Methoden:

Für die Durchführung der Alterungsuntersuchungen werden dem IFA aus unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern (Baustellen, Entsorgung, Flughafenvorfeld, Hafenumschlag, Windkraftanlagen etc.) hochsichtbare Warnkleidungen als Untersuchungsobjekte bereitgestellt. Diese bestehen aus verschiedenen Materialzusammensetzungen in der Farbe fluoreszierendes Orange-Rot. Es handelt sich dabei um bereits zertifizierte Kleidung nach DIN EN ISO 20471 und EU PSA-Verordnung. Nach der Anlieferung im IFA wird an diesen Prüfmustern eine "Nullmessung" zur Ermittlung der Grundeigenschaften durchgeführt. Die Prüfmuster werden zur Freibewitterung ab Anfang April 2025 auf dem Dach des IFA, auf Bewitterungsgestellen und in einem Winkel von 45 Grad, nach Süden ausgelegt. Nach einem, im Projektbegleitkreis festgelegten Zeitplan – während der Gesamt-Bewitterungszeit von 1,5 Jahren – werden Prüfmuster entnommen, gewaschen und im Hinblick auf Ihre Wirkungsweise und mechanische Festigkeit untersucht. Darüber hinaus wird an Schweißerschutzjacken, die von einer Mietwäscherei bereitgestellt werden, der Einfluss von Reinigung in Verbindung mit der natürlichen Alterung betrachtet. Neben der Ermittlung der Wirkungsweise der Warnkleidung (Farbmessung, spezifischer Rückstrahlwert) und der Festigkeitseigenschaften (Zugfestigkeit und Berstdruckfestigkeit) werden auch Transmissionsmessungen zur UV-Beständigkeit der Kleidungsstücke durch das IFA Referat "Optische Strahlung" durchgeführt und bewertet. Zur Bewertung der Umwelteinflüsse auf die Eigenschaften der Warnkleidung werden Wetterdaten registriert und ausgewertet.

Stand:

08.05.2025

Projekt

Projektdurchführung:
  • Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft – BG Bau
  • Berufsgenossenschaft Verkehrswirtschaft Post-Logistik Telekomunikation (BG Verkehr)
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Arbeitsorganisation/-schutzmanagement, Strahlung, Arbeitsbedingte Erkrankungen

Schlagworte:

Arbeitnehmer, Klima, Persönliche Schutzausrüstung

Weitere Schlagworte zum Projekt:

hochsichtbare Warnkleidung, Alterung durch Witterungseinflüsse, Ablegereife, UV-Strahlung, Sichtbarkeit, fluoreszierende Farben, Retroreflektion, mechanische Eigenschaften

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