CO2-Feuerlöscher in engen Räumen

Projekt-Nr. IFA 3145

Status:

abgeschlossen 04/2017

Zielsetzung:

Kohlendioxid kommt in geringen Mengen in der natürlichen Atmosphäre (Atemluft) vor. Die Konzentration beträgt durchschnittlich ca. 0,035 Vol.-%. Es ist ein nicht brennbares, nicht ätzendes, nicht wassergefährdendes, farb-, geruch- und geschmackloses Gas. Kohlendioxid besitzt eine gesundheitsschädigende Wirkung, die auch bei Anwesenheit von ausreichend Sauerstoff in der Atemluft (Umgebungsluft) zu Gesundheitsstörungen bis hin zum Tod führen kann.

Diese Thematik könnte sich im Löscheinsatz mit einem CO2-Feuerlöscher in einem engen (geschlossenen) Raum für Versicherte sehr rasant durch den schlagartig ansteigenden Kohlendioxidausstoß verstärken.

Aufgrund von verstärkten Nachfragen aus den Mitgliedsunternehmen hinsichtlich der persönlichen Auswirkungen/Gefährdungen für die Löschenden beim Löscheinsatz in engen Räumen besteht Erläuterungsbedarf. Zurzeit sind nur rechnerische Abschätzungen zur Ausbreitung von CO2 in engen Räumen vorhanden.

Aktivitäten/Methoden:

Praktische Löschversuche mit und ohne Simulation eines Brandherdes sollten die rechnerischen Abschätzungen bestätigen oder widerlegen. Ebenso sollte überprüft werden, inwieweit ein Konzentrationsgradient in den engen Räumen auftritt.

Die Löschversuche fanden auf dem Gelände der Fa. Total Feuerschutz durch Beschäftigte der Fa. Total in Ladenburg statt. Bei den Löschversuchen wurden 2-kg-CO2-Löscher oder 5-kg-CO2-Löscher vollständig in zwei Musterräumen entleert. Das IFA hat die Löschversuche messtechnisch begleitet. Zur Überprüfung, ob ein Konzentrationsgradient auftritt, wurden sowohl innerhalb der Prüfräume als auch direkt davor CO2-Sensoren in drei Höhen positioniert und die Konzentration messtechnisch erfasst.

Ergebnisse:

Bei den insgesamt 55 Versuchen in zwei Versuchsräumen wurde durch Messungen der CO2-Konzentration in drei verschiedenen Höhen festgestellt, dass ein Konzentrationsgradient von unten nach oben vorhanden ist. Dieser Konzentrationsgradient baut sich aufgrund des großen Temperaturunterschiedes zwischen dem sich entspannenden CO2 und der Umgebungsluft auf. Dies konnte auch durch Temperaturmessungen in den drei verschiedenen Höhen bestätigt werden. Aufgrund der Versuche wurde die bisherige Berechnung der CO2-Konzentration von einem Raumvolumenbezug auf einen Grundflächenbezug für Räume mit einer maximalen Höhe von 2 m umgestellt. Hierzu ist auch eine Stellungnahmen des Sachgebietes "Betrieblicher Brandschutz" erfolgt.

Stand:

26.09.2018

Projekt

Gefördert durch:
  • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV)
Projektdurchführung:
  • Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA)
  • Fachbereich Feuerwehren, Hilfeleistungen, Brandschutz
  • Sachgebiet Betrieblicher Brandschutz
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren

Schlagworte:

Unfallgefahr

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Kohlendioxid, Feuerlöscher

Kontakt

Weitere Informationen

Stellungnahme des Sachgebiets Betrieblicher Brandschutz: Einsatz von CO2-Feuerlöschern in Räumen (PDF, 337 kB, nicht barrierefrei)