Entwicklung einer Trendsucheplattform der Unfallversicherungsträger

Projekt-Nr. IFA 0504

Status:

abgeschlossen 03/2022

Zielsetzung:

Für die Arbeit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) und der Unfallversicherungsträger (UVT) ist es wichtig, frühzeitig Trends und Themen zu identifizieren, die für den Arbeitsschutz Relevanz erlangen können. Dies ermöglicht es, bei technischen (z. B. Exoskelette), gesellschaftlichen (z. B. Flexibilisierung von Arbeitszeit und -ort) oder anderen Entwicklungen gestaltend mitwirken zu können – nach dem Motto "Agieren statt reagieren". Zukünftige Trends können durch die Nutzung einer Trendsuche gefunden werden. Die Ergebnisse einer solchen Trendsuche können als Arbeitsgrundlage und Impulsgeber für die Fachbereiche und Sachgebiete bzw. die Institute der DGUV sowie für weitere interessierte Partner dienen. In der Vergangenheit hat die DGUV bereits eine Trendsuche betrieben, die aus organisatorischen Gründen nun durch das Sachgebiet "Neue Formen der Arbeit" (SG NFA) im Fachbereich Organisation von Sicherheit und Gesundheit mit Unterstützung durch das Institut für Arbeitsschutz der DGUV (IFA) übernommen und neu ausgerichtet wurde. Ziel dieses Projektes war die Entwicklung und Erprobung einer Austauschplattform zum Sammeln und Präsentieren von Trends sowie einer systematischen und transparenten Bewertungsmethodik zur Priorisierung der Trends.

Aktivitäten/Methoden:

Die Sammlung der Trends erfolgt über mehrere Kanäle. Alle Interessenten haben die Möglichkeit, kontinuierlich Trends an eine E-Mailadresse (trendsuche@dguv.de) auf einfache, niederschwellige Art zu senden. Zudem wurde eine Internetseite für die Trendsuche eingerichtet, auf der über die Methodik und die Ergebnisse der Trendsuche berichtet wird und von der aus Trendmeldungen per Formular abgeschickt werden können. Die Trendmeldungen werden zentral durch das IFA gesammelt, wobei der 15. September der Stichtag zum Abschluss des jeweiligen Berichtsjahres ist. Später eingereichte Trends werden im Bericht des Folgejahres berücksichtigt.

Die gesammelten Trends werden, soweit möglich, durch Experten zu den jeweiligen Themen bzw. durch die Mitarbeitenden der Trendsuche aufbereitet. An der Trendsuche beteiligt sich eine Expertenrunde aus den Mitgliedern des SG NFA sowie Vertretern der DGUV, UVT sowie anderer Verbände und Interessensvertretungen. Die Expertenrunde beteiligt sich an der Aufbereitung der Trendmeldungen unter Nutzung der Datenaustauschplattform "PräventionsforumPlus". Im Oktober werden die gesammelten Trends in einer Sitzung der Expertenrunde diskutiert und anschließend die Bewertung der einzelnen Trends vorgenommen. Das abgestimmte Bewertungsverfahren ist auf der Internetseite der Trendsuche veröffentlicht. Es ermöglicht eine Priorisierung der einzelnen Trends, woraus ein Ranking der Trends entsteht, das in einem jährlich erscheinenden Bericht veröffentlicht wird. Der jährliche Zyklus der Trendsucheplattform ist nun zweimal durchlaufen worden. Die Trendsuche und ihre Ergebnisse sind verschiedenen DGUV Gremien vorgestellt worden.

Ergebnisse:

Die Methodik der Trendsuche wurde überarbeitet, indem die Methodik der bisherigen Trendsuche und des Projekts 4.4 des SG NFA "Strategische Planung von Handlungsempfehlungen im Themengebiet ‚Neue Formen der Arbeit‘(NFA)" kombiniert und weiterentwickelt wurden. Die überarbeitete Methodik wurde in zwei Durchläufen erprobt und veröffentlicht. Der Expertenkreis zur Diskussion und Bewertung der Trends wurde auf- und ausgebaut, so dass insgesamt 41 Experten zur Beteiligung eingeladen waren. Im Frühjahr 2021 erfolgte eine Evaluierungssitzung des Expertenkreises, auf der der erste Durchgang der Trendsuche diskutiert und Optimierungen für den zweiten Durchgang erarbeitet wurden.

Der Trendbericht aus dem Jahr 2020 wurde im Mai 2021 mit 15 Trends veröffentlicht. Der Trendbericht aus dem Jahr 2021 wurde im Sommer 2022 mit 28 Trends veröffentlicht.

Die Trendsuche ist in verschiedenen DGUV Gremien vorgestellt worden und gut aufgenommen worden. Die PLK erteilte den Auftrag ein Gesamtmodell "Themen und Trends" zu entwickeln. Als Ergebnis wurde das Modell "Präventionsradar der DGUV" entwickelt, in dem die Trendsuche einen von drei Bausteinen bildet, neben dem Risikoobservatorium und dem Themenmonitor.

Damit ist die Trendsucheplattform – nun unter dem Titel "Trendsuche" – während der Projektlaufzeit erfolgreich ausgebaut und erprobt worden und wird in der erarbeiteten Form fortgesetzt.

Stand:

12.10.2022

Projekt

Gefördert durch:
  • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV)
Projektdurchführung:
  • Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA)
  • UV-übergreifend
  • Sachgebiet Neue Formen der Arbeit im FB ORG
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

-Verschiedenes-

Schlagworte:

Prävention

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Trendsuche; Wandel der Arbeit; Neue Themen für den Arbeitsschutz

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