Gesunde Arbeit mit Smart Devices – Empfehlungen zur Gefährdungsbeurteilung und Arbeitsgestaltung im Kontext von Arbeiten/Industrie 4.0 (GBU-SmarD)

Projekt-Nr. FF-FP 0457

Status:

laufend

Zielsetzung:

Die Arbeit der Zukunft ist digital und informationstechnisch vernetzt. Immer häufiger werden Smart Devices, wie z. B. Tablets, Datenbrillen und Smartwatches in der Arbeit eingesetzt und unterstützen die Arbeitsabläufe in den verschiedensten Branchen. Mit dem zunehmenden Einsatz der Smart Devices sind veränderte Arbeitsbelastungen für die Beschäftigten verbunden. Insbesondere im Hinblick auf die demografische Entwicklung, die den Anteil älterer Erwerbstätiger vergrößert, ist der arbeitsgestalterische Umgang mit veränderten Belastungen eine bisher unzureichend gelöste Frage der zukünftigen Arbeitswelt. Aufgrund des innovativen Charakters des mobilen und digitalen Arbeitens mit Smart Devices sind Informationen für Führungskräfte zur menschengerechten (insbesondere gesundheitsförderlichen) Gestaltung und Verwendung von Smart Devices kaum vorhanden. Gleichzeitig sind Führungskräfte jedoch aufgefordert, Risiken der neuen Technologien für die Gesundheit und Sicherheit der Beschäftigten zu bewerten und entsprechende Maßnahmen bei Gefährdungen durch Smart Devices einzuleiten (§ 5 ArbSchG).

Das Ziel des Projekts ist es

  • Empfehlungen zur Gestaltung der Gefährdungsbeurteilung und
  • zu ganzheitlichen Maßnahmen zur gesunden und alter(n)sgerechten Arbeit mit mobilen Smart Devices in der Arbeitswelt 4.0 bereitzustellen.
Damit unterstützt das Vorhaben Beschäftigte bei der Nutzung smarter, vernetzter und zukunftsfähiger Arbeitsmittel, indem die Sicherheits- und Gesundheitsrisiken bei der Arbeit mit smarten Technologien für Beschäftigte identifiziert und geeignete menschen- einschließlich alter(n)sgerechte Maßnahmen zur Risikoreduzierung angeboten werden. Dadurch können die Potentiale smarter Technologien ausgeschöpft und Beschäftigte zur Nutzung dieser befähigt und motiviert werden.

Aktivitäten/Methoden:

Auf Grundlage einer umfassenden Literaturrecherche sollen zunächst empirisch belegte Belastungsfaktoren im Zusammenhang mit der Nutzung mobiler Smart Devices ermittelt werden. Aufgrund der Neuartigkeit des Forschungsfeldes wird in Ergänzung zur Literaturrecherche eine partizipative Erhebung in Form von Fokusgruppen mit nutzenden Personen verschiedenen Alters und aus verschiedenen Branchen sowie weiteren Personen mit Expertise (Mehrperspektiven-Untersuchungsansatz) durchgeführt. Auf diese Weise sollen Gefährdungspotentiale vertiefender eruiert werden. Die identifizierten Belastungsfaktoren dienen als Basis für die Erstellung eines Fragenkatalogs zur Erfassung der Risikofaktoren bei der Nutzung mobiler Smart Devices, der auf diverse Arbeitssituationen und in verschiedenen Branchen anwendbar ist und die besonderen Bedürfnisse von älter werdenden oder leistungsgewandelten Erwerbstätigen im Umgang mit mobilen Smart Devices berücksichtigt. Der entwickelte Fragenkatalog soll anschließend in verschiedenen Einsatzszenarien praktisch erprobt und entsprechend den gewonnenen Erkenntnissen überarbeitet werden. Als Ergänzung zum Fragenkatalog wird ein auf die Leitfragen abgestimmter ganzheitlicher Maßnahmenkatalog entwickelt, um die Ableitung geeigneter Maßnahmen zur Gefährdungsreduktion sowie die alter(n)sgerechte und möglichst barrierefreie Gestaltung von Arbeit mit mobilen Smart Devices zu erleichtern. Die Kombination aus Fragen- und Maßnahmenkatalog stellt eine praktikable Handlungshilfe zur Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung für die Arbeit mit Smart Devices dar, die ein gesundes und alter(n)sgerechtes Arbeiten in der Arbeitswelt 4.0 ermöglicht.

Stand:

14.06.2022

Projekt

Gefördert durch:
  • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV)
Projektdurchführung:
  • Technische Universität Dresden
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Gestaltung von Arbeit und Technik

Schlagworte:

Prävention, Neue Technologien, Ergonomie

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Smart Devices, Tablets, Datenbrillen, Smartwatches, Demografie, Industrie 4.0, Gefährdungsbeurteilung, Arbeitsgestaltung