Ermittlung der Leistungsbreite mittels respiratorischen Quotienten (RQ) und Lactat zur arbeitsmedizinischen MdE-Einschätzung

Projekt-Nr. FF-FB 0128

Status:

abgeschlossen 10/2007

Zielsetzung:

Zur Abschätzung der Minderung der Erwerbstätigkeit (MdE) bei Patienten mit Berufskrankheiten der Atemwege und der Lunge kommt der Belastungsuntersuchung eine besondere Bedeutung zu. Beginnende Leistungseinschränkungen werden im Allgemeinen erst bei körperlichen Belastungen manifest. Die Durchführung der Spiroergometrie wird als Untersuchungsmethode im "Reichenhaller Merkblatt" empfohlen. Es soll geprüft werden, ob die Bestimmung des Lactat-Blutspiegels einen geeigneten Parameter zur Feststellung der kardio-pulmonalen Leistungseinschränkung bei Patienten mit Berufskrankheiten der Atemwege und der Lungen darstellt.

Aktivitäten/Methoden:

Die Bestimmung der aerob-anaeroben Schwelle mithilfe des respiratorischen Quotienten (RQ) als Kenngröße der Leistungsfähigkeit ist in der Arbeitsmedizin etabliert. Jedoch wird der spirometrisch ermittelte RQ-Wert durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Wie in der Sportmedizin sollte der Lactatspiegel im Kapillarblut als Parameter in der Diagnostik der metabolischen Schwelle bei Patienten mit Berufskrankheiten evaluiert werden und dessen Dignität zur Beurteilung der Leistungseinschränkung ermittelt werden.

Ergebnisse:

Die computergestützte Spiroergometrie hat sich als eine zuverlässige Methode bei der arbeitsmedizinischen Einschätzung einer MdE erwiesen. Die Bestimmung der anaeroben Schwelle mithilfe des respiratorischen Quotienten (RQ) als Kenngröße der pulmo-kardialen Leistungsbreite ist etabliert. Der respiratorische Quotient (RQ) unterliegt zahlreichen Einflussfaktoren. Analog zur Sportmedizin kann daher der Lactatspiegel im Kapillarblut als zusätzlicher Parameter in der Diagnostik der anaeroben Schwelle (AS) eingesetzt werden.
Für die arbeitsmedizinische MdE-Beurteilung sind der RQ und das Lactat besonders geeignete Parameter für die Bestimmung der pulmo-kardialen Leistungsfähigkeit. Die Bestimmung des Lactats kann als einfache, praktikable und kostengünstige Bestimmung der Leistungsfähigkeit bei Patienten mit anerkannten Berufskrankheiten dienen. Ergometrische Untersuchungsverfahren mit der Berücksichtigung beider Aspekte können als optimal gelten.

Stand:

14.08.2012

Projekt

Gefördert durch:
  • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV)
Projektdurchführung:
  • Universität Giesssen
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

-Verschiedenes-

Schlagworte:

Berufskrankheit

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Lactat, Atemwege, Lunge, Minderung der Erwerbstätigkeit (MdE)