Untersuchung von Proliferations- und Regenerationsmerkmalen in lumbalen Bandscheiben und Klärung des Zusammenhanges mit berufsbedingter Schädigung

Projekt-Nr. FF-FB 0082

Status:

abgeschlossen 08/2006

Zielsetzung:

Assoziation mit der Deutschen Wirbelsäulenstudie (DWS). Untersuchung von histologischen Parametern bei Patienten mit Bandscheibenvorfällen der Lendenwirbelsäule. Überprüfung, ob ein Zusammenhang der Art und Stärke von histologischen Degenerations- und Regenerationsmerkmalen und der Höhe der beruflichen Wirbelsäulenbelastung besteht.

Aktivitäten/Methoden:

Rekrutierung von 100 Probanden entsprechend dem Studienprotokoll der DWS. Gewinnung, Aufbereitung und histologische Untersuchung des Bandscheibenmaterials. Durchführen eines standardisierten Interviews zur beruflichen Exposition. Entwicklung von Auswertemodellen für das Interview.

Ergebnisse:

Es wurde das Bandscheibenmaterial von 109 Patienten der "Deutschen Wirbelsäulenstudie" histologisch untersucht. Die Operationsindikation ergab sich aus einem Bandscheibenvorfall oder einer Osteochondrose. Die Berufsbelastung wurde in einem standardisierten Interview erfasst, welches detailliert die verschiedenen Belastungsarten über die Lebensarbeitszeit erfasste. Zwischen den Belastungsdaten und den quantifizierten histologischen Merkmalen wurden Assoziationsanalysen durchgeführt.
Bezogen auf die Hypothese fand sich eine knapp signifikante Assoziation (p=0,053) zwischen einer ausgeprägten Berufsbelastung durch "Heben und Tragen" und dem Auftreten von zahlreichen Chondrozytenclustern. Das Ergebnis wurde deutlicher, wenn die Belastung im letzten Jahr vor dem Auftreten des Bandscheibenvorfalls stattfand. Ein ähnliches Ergebnis fand sich für die Beziehung zwischen Ganzkörpervibration und Chondrozytenclustern. Sowohl die Degeneration als auch die Narbenbildung zeigten keine Assoziationen mit der Berufsbelastung. Lebensumstände wie Rauchen oder Adipositas korrelierten weder mit regenerativen noch mit degenerativen Phänomenen. Bei der histologischen Untersuchung fand sich bei mehr als der Hälfte der Patienten eine durch Fibrozyten vermittelte Narbenbildung innerhalb der Bandscheibe als Zeichen einer früheren Verletzung der Deckplatte. Chondrozytencluster waren im überwiegenden Teil der Präparate zu erkennen, wenn auch nur in einzelnen Gesichtsfeldern.

Stand:

17.06.2009

Projekt

Gefördert durch:
  • Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften (HVBG)
Projektdurchführung:
  • BG-Kliniken Halle
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Mechanische Gefährdungen

Schlagworte:

Berufskrankheit, Physische Beanspruchung/Belastung

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Bandscheiben, Deutsche Wirbelsäulenstudie (DWS)