EVALUNG - Evaluation und Qualitätssicherung im erweiterten Vorsorgeangebot der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung zur Früherkennung von asbestbedingten Lungenerkrankungen mittels Niedrigdosis-Computertomographie

Projekt-Nr. FF-FB 0325

Status:

laufend

Zielsetzung:

Ziel ist die Entwicklung, Planung und Implementierung eines wissenschaftlichen Auswertungs- und Qualitätssicherungskonzeptes für Früherkennungsprogramme wie EVA-Lunge, um belastbare Daten zur Umsetzung und Effektivität der Lungenkrebsfrüherkennung mittels LD-HRCT generieren zu können. Durch die Etablierung der geplanten Qualitätsindikatoren und Auswertungen werden entscheidende Zielparameter wie die Entdeckungsrate an Lungenkrebserkrankungen, die Rate sog. falsch-positiver Befunde, die Abklärungsrate nach LD-HRCT-Untersuchung oder aus dem Früherkennungsangebot generierte BK-Nr. 4104 (Lungenkrebs)-Verdachtsanzeigen insgesamt und stratifiziert - bspw. nach Untersuchungsrunde (Erst-, Folgeuntersuchung), Versichertenmerkmalen oder Region - erfasst. Weiterhin werden mit qualitativen Methoden Einstellungen zum, subjektive Wahrnehmungen des und psychische Belastungen durch das EVA-Lunge bei Versicherten erhoben. Zusätzlich sollen Kenntnisse und Einstellungen zur Früherkennung von Lungenkrebserkrankungen mittels LD-HRCT-Untersuchung beim ärztlichen Fachpersonal untersucht werden.

Aktivitäten/Methoden:

Zu Beginn des Forschungsvorhabens erfolgt eine detaillierte Ist-Analyse (Abläufe, Datenflüsse, Datenqualität, Herausforderungen) des 2018 bundesweit angelaufenen Früherkennungsprogramms EVA-Lunge. Darauf basierend wird ein umfassendes, geeignetes Datenfluss-, Datenbank- und Datenschutzkonzept entwickelt, pilotiert und implementiert. Parallel wird ein umfassendes Qualitätssicherungskonzept mit einem spezifischen Indikatoren-Set erarbeitet und in bestehende Qualitätssicherungsmaßnahmen integriert. Für die Outcome-Evaluation werden die Ergebnisse der einzelnen Untersuchungsrunden differenziert im Querschnittsdesign untersucht. Longitudinale Analysen im Kohortenansatz werden exemplarisch in einer Machbarkeitsstudie geprüft. Als Endpunkte sind Inzidenz und Mortalität primär von Lungenkrebserkrankungen, sekundär von anderen Krebserkrankungen sowie die Gesamtsterblichkeit vorgesehen. Die Studienpopulation umfasst gegenwärtig potenziell etwa 22.000 Versicherte aus der nachgehenden Vorsorge sowie einige tausend Versicherte mit anerkannter BK-Nr. 4103 (Asbeststaublungenerkrankung oder durch Asbeststaub verursachte Erkrankung der Pleura). Mit qualitativen Interviews bei Versicherten sowie dem ärztlichen Fachpersonal sollen zusätzliche Erkenntnisse zu psychischen Belastungen, Wissen, Wahrnehmung und Einstellung hinsichtlich des LD-HRCT-Screenings zur Lungenkrebsfrüherkennung allgemein und des spezifischen hier angebotenen Früherkennungsprogramms gewonnen werden.

Stand:

04.10.2021

Projekt

Gefördert durch:
  • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV)
Projektdurchführung:
  • Zentralinstitut für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin (ZfAM)
  • Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren, Gefahrstoffe

Schlagworte:

Arbeitsmedizinische Vorsorge, Krebserregende Stoffe, Stäube, Fasern, Partikeln

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Asbest, Lunge, Lungenkrebs, BK 4104, EVA-Lung