Entwicklung einer Anleitung zur Verbesserung von Sicherheit und Gesundheitsschutz (Gefährdungsbeurteilung) in Kleinbetrieben

Projekt-Nr. BIA 0051

Status:

abgeschlossen 02/1997

Zielsetzung:

Die praktische Umsetzung der Richtlinie 89/391 EWG über die "Durchführung von Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes der Arbeitnehmer bei der Arbeit" bereitet besonders in Kleinunternehmen große Probleme. Jeder Arbeitgeber soll für seinen Betrieb eine umfassende Gefährdungsbeurteilung erstellen und effektive Maßnahmen zur Gefährdungsminderung festlegen. Um dem Kleinunternehmer hierbei Hilfestellung zu bieten, wird eine Konzeption für Anleitungen zur "Verbesserung von Sicherheit und Gesundheitsschutz im Kleinbetrieb" entwickelt. Das Konzept wird beispielhaft für drei bis vier ausgewählte Gewerbezweige ausgearbeitet.

Aktivitäten/Methoden:

Die Anleitungen werden in Form von branchenspezifischen Musteranalysen realisiert. Fachliche Basis bilden die zehn Gefährdungsfaktoren des BG/BAU-Arbeitskreises "Gefährdungsanalyse". Der Unternehmer wird auf sein wirtschaftliches Interesse am Arbeitsschutz direkt angesprochen. Sein Augenmerk wird auf Prioritäten bei Gefährdungen und möglichen Verbesserungsmaßnahmen gelenkt. Ein besonderer Schwerpunkt wird auf Bereiche gelegt, in denen besonders effektive Präventionsmaßnahmen angesetzt werden können, wie Arbeitsorganisation und Ergonomie. Diese Anleitungen werden mit Unterstützung mehrerer Berufsgenossenschaften (Maschinenbau- und Metall-BG, BG Nahrungsmittel und Gaststätten, Württembergische Bau-BG , Verwaltungs-BG) entwickelt. Sie werden in verschiedenen Unternehmen erprobt, um ihre Akzeptanz in der Praxis zu gewährleisten.

Ergebnisse:

Eine Konzeption für eine Gefährdungsbeurteilung durch den Unternehmer wurde entwickelt und an drei Beispielen (Dachdeckerbetriebe, Gastronomiebetriebe und Büroarbeitsplätze) ausgearbeitet. Basis dieses "Sicherheits-Checks" ist eine gewerbespezifische Mustergefährdungsbeurteilung mit Empfehlung geeigneter Präventionsmaßnahmen. Er ist mit entsprechenden rechtlichen und strukturellen Anpassungen in allen Ländern Europas anwendbar. Ein Feldtest mit Kleinunternehmen in verschiedenen deutschsprachigen Regionen der Europäischen Union, den die Luxemburgische Handwerkskammer im Auftrag der Europäischen Kommission durchführte, bescheinigt diesen "Sicherheits-Checks" fachliches Niveau, offensichtlichen Nutzen für die Praxis und gute Akzeptanz in den Betrieben. Zusätzlich wurde ein "Leitfaden" entwickelt, mit dessen Hilfe weitere "Sicherheits-Checks" von Fachleuten erstellt werden können. Inzwischen liegen mehr als 80 weitere Sicherheits-Checks für unterschiedliche Branchen vor, die von Arbeitsschutzinstitutionen aus sieben europäischen Ländern erarbeitet wurden.

Weitere Informationen:

Stand:

02.04.2002

Projekt

Gefördert durch:
  • Europäische Union - Generaldirektion V
Projektdurchführung:
  • Berufsgenossenschaftliches Institut für Arbeitssicherheit - BIA
  • Verwaltungs-Berufsgenossenschaft
  • Württembergische Bau-Berufsgenossenschaft
  • Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gaststätten
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Arbeitsorganisation/-schutzmanagement, Gestaltung von Arbeit und Technik

Schlagworte:

Arbeitsumwelt (Belastungen, Gefährdungen, Expositionen, Risiken), Gefährdungsbeurteilung, Klein- und Mittelbetriebe

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Konzept, Hilfsmittel, Klein- und Handwerksbetriebe, Sicherheits-Check, Dachdecker, Gaststätte, Büro

Kontakt