CUELA-Einführungsprojekt

Projekt-Nr. BGIA 4103

Status:

abgeschlossen 03/2005

Zielsetzung:

Um präventiv die Muskel-Skelett-Belastungen objektiv zu ermitteln, aber auch zur Unterstützung bei Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit der Berufskrankheit 2108 hat das Berufsgenossenschaftliche Institut für Arbeitsschutz - BGIA einen Prototyp eines personengetragenen Messsystems (CUELA) entwickelt. Mit diesem System können Wirbelsäulenbelastungen an Arbeitsplätzen unter Praxisbedingungen über lange Messzeiten erfasst werden. Seit ca. fünf Jahren wird das System an einer Vielzahl von verschiedenen Arbeitsplätzen getestet. Da das Messsystem noch keine Serienreife erlangt hat, war es derzeit nur von den Entwicklern im BGIA einsetzbar. Alle Messungen konnten deshalb nur mit BGIA-Personal durchgeführt werden. Da es noch nicht gelungen ist, einen kommerziellen Anbieter zu finden, der das System entsprechend weiterentwickelt, die Bedienung vereinfacht und ein komplettes verwendungsfertiges Gerät auf dem Markt anbietet, produzierte das BGIA das CUELA-System für interessierte Berufsgenossenschaften in einer Kleinserie und schulte die Fachleute der teilnehmenden Berufsgenossenschaften in der Anwendung des Systems.

Aktivitäten/Methoden:

Da das derzeitige System nur von den Entwicklern im BGIA einsetzbar war, war eine Weiterentwicklung zur Vereinfachung der Benutzerführung notwendig. Auch waren mittlerweile durch die technischen Entwicklungen im Bereich der Elektronik und der PC-Technik weitere Verbesserungen des Systems möglich. Im ersten Jahr des Projektes wurde das bestehende CUELA-System daher technisch weiterentwickelt und Verbesserungen in Bezug auf Tragekomfort, Gewicht, Bedienbarkeit und Auswertungsmöglichkeiten eingebaut. Danach wurde das System für interessierte Berufsgenossenschaften produziert. Anschließend folgte eine Schulungsphase mit intensiver Einarbeitung der späteren Anwender des CUELA-Systems. Sie wurden von der Schulung über die Praxismessung bis zur Auswertung betreut. Im letzten Jahr des Projektes stand das BGIA den Nutzern weiterhin für Fragen und Servicefälle zur Verfügung.

Ergebnisse:

Das Messsystem CUELA wurde grundlegend für den externen Einsatz in den technischen Aufsichtsdiensten der Berufsgenossenschaften weiterentwickelt und ein umfangreiches Benutzerhandbuch erstellt. Begleitet von intensiven Schulungen wurde das Messsystem Anfang 2004 an sieben Berufsgenossenschaften ausgeliefert. In zahlreichen Betriebsmessungen in den Mitgliedsbetrieben der am Projekt teilnehmenden Berufsgenossenschaften wurde das Messsystem anschließend eingesetzt. Die Auswertung der Messdaten erfolgte durch die Berufsgenossenschaften in enger Kooperation mit dem BGIA. In einer CUELA-Anwendergruppe, die sich regelmäßig trifft, findet der fachliche Austausch aller berufsgenossenschaftlichen CUELA-Anwender statt. Sie sind nun in der Lage, das komplexe Messsystem eigenständig einzusetzen.

Stand:

02.05.2016

Projekt

Gefördert durch:
  • Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften (HVBG)
Projektdurchführung:
  • Holz-Berufsgenossenschaft
  • Berufsgenossenschaft der Straßen-, U-Bahnen und Eisenbahnen
  • Berufsgenossenschaft der Gas-, Fernwärme- und Wasserwirtschaft
  • Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen
  • Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren, Handhabung von Lasten, Gestaltung von Arbeit und Technik

Schlagworte:

Ergonomie, Heben und Tragen von Lasten, Messverfahren

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Ergonomie, personengebundenes Messsystem zur Erfassung von Wirbelsäulenbelastungen (CUELA), Praxiseinsatz, Kleinserienproduktion, Gestaltung von Arbeitsplätzen, objektive Belastungsermittlung

Weitere Informationen

Jubt, K. H.: Messen mit System. Sicherheitspartner (2004) Nr. 2, S. 8-9 Kromm, H.: Belastungen des Muskel-Skelettsystems analysieren: Messsystem bei der BG Bahnen im Einsatz. Das Warnkreuz (2004) Nr. 2, S. 6 CUELA: Ein neues Messsystem zur Erfassung von Körperhaltungen bei der Arbeit. UnfallStop-Mitteilungen (2004) Nr. 6, S. 9