Prüfstand für Kühlschmierstoffabscheider

Projekt-Nr. BGIA 3106

Status:

abgeschlossen 12/2009

Zielsetzung:

Zur Begrenzung der Exposition von Beschäftigten gegenüber Kühlschmierstoffemissionen sind umfangreiche Maßnahmen erforderlich. Neben der Kontrolle, Wartung und Pflege der Kühlschmierstoffe gehören dazu spezifische technische Schutzmaßnahmen zur Erfassung und Abscheidung der Emissionen sowie eine effektive Raumlüftung.
Zahlreiche messtechnische Untersuchungen der Berufsgenossenschaften und des BGIA - Berufsgenossenschaftlichen Instituts für Arbeitsschutz haben ergeben, dass bis auf wenige Ausnahmen die Absaugluft in den verschiedensten Abscheidesystemen nicht ausreichend gereinigt wird und dass zu hohe Massenströme zurück in den Arbeitsraum gelangen.
Im Rahmen des Projektes sollte ein Prüfstand entwickelt werden, mit dessen Hilfe Absaug- und Abscheidesysteme optimiert und geprüft werden können.

Aktivitäten/Methoden:

Aufbauend auf den Ergebnissen der Arbeiten im Projekt "Absaugen und Abscheiden von Kühlschmierstoffemissionen an Werkzeugmaschinen" (BGIA 3093) wurde ein Prüfstand für Kühlschmierstoffabscheider errichtet und eingefahren. Damit alle Abscheider unter den gleichen Bedingungen getestet werden können, wird dem Prüfstand konditionierte Luft zugeführt. Zur Absicherung der Prüfstandsergebnisse wurde ergänzend eine Simulationsrechnung zum Fraktionsabscheidegrad durchgeführt, da dieser sich im Abscheider je nach Flüssig-Dampf-Gleichgewicht verändern kann.

Ergebnisse:

Im Rahmen des Projektes ist im BGIA ein Prüfstand für Kühlschmierstoffabscheider entwickelt und aufgebaut worden.
Der Prüfstand besteht im Wesentlichen aus drei Teilen: Dosiersystem, Rohgasmesssystem und Reingasmesssystem.

Zwischen Rohgasmesssystem und Reingasmesssystem wird der zu prüfende Abscheider eingebaut. Im Dosiersystem wird ein Weißöl (DAB 10) so verdüst, dass das entstehende Partikelspektrum an der Rohgasmessstelle mit dem Partikelspektrum vergleichbar ist, das in der Praxis in Werkzeugmaschinen entsteht.
Der Dosierer ist so ausgelegt, dass eine vergleichbare Verweilzeit der Partikel in der Luft (Partikelentstehung - Partikelabscheidung) wie in Werkzeugmaschinen sichergestellt ist. Die durchschnittliche Verweilzeit der in Werkzeugmaschinen entstehenden Partikel wurde durch Simulationsrechnungen des Instituts für Gebäudeenergetik der Universität Stuttgart ermittelt.
Durch weitere Simulationsrechnungen am Institut für Kältetechnik und technische Thermodynamik in Karlsruhe ist nachgewiesen worden, dass bei den vorgesehenen Bedingungen eine Veränderung des Fraktionsabscheidegrades durch die Veränderung des Flüssig-Dampf-Gleichgewichtes nur eine untergeordnete Rolle spielt und somit das Weißöl (DAB 10) für Prüfungen geeignet ist.
Sobald die zurzeit laufenden Einfahrtests abgeschlossen sind, können die ersten Abscheider geprüft werden.

Stand:

16.02.2011

Projekt

Gefördert durch:
  • Deutsche gesetzliche Unfallversicherung (DGUV)
  • Fachausschuss "Metall und Oberflächenbehandlung"
Projektdurchführung:
  • Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA)
  • Institut für Technische Thermodynamik und Kältetechnik der Universität Karlsruhe
Branche(n):

Metallbearbeitung

Gefährdungsart(en):

Gefahrstoffe, Gestaltung von Arbeit und Technik, Arbeitsorganisation/-schutzmanagement

Schlagworte:

Gestaltung von Anlagen und Verfahren, Brand- und Explosionsschutz, Technische Schutzmaßnahmen  (Expositionsminderung / Sicherheitseinrichtungen)

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Kühlschmierstoffemissionen, Erfassen, Absaugen, Abscheiden, Brand- und Explosionsschutz

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