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Sozialarbeitende sehen sich mit steigenden Anforderungen hinsichtlich Flexibilität und erhöhter psychischer Belastungen konfrontiert. In der Berufsgruppe zeigten sich eine hohe Burnout-Gefährdung und ein hoher Krankenstand. Es ist bislang unklar, inwieweit die veränderten Arbeitsbedingungen Einfluss auf die psychischen Belastungen und Beanspruchungsfolgen bei Sozialarbeitenden haben. Die Covid-19-Pandemie und der zunehmende Fachkräftemangel verschärften die Situation.
Das Hauptziel der Studie ist es, die berufsbedingten psychischen Belastungen und Beanspruchungsfolgen von Sozialarbeitenden in Deutschland systematisch zu erfassen, zu analysieren und Handlungsimplikationen abzuleiten. Es sollen umfangreiche Daten gewonnen werden, die eine detaillierte Analyse der arbeitsbezogenen psychischen Belastungen und ihrer Folgen sowie einen Vergleich mit anderen Berufszweigen und -gruppen ermöglichen. Über den Einblick in die spezifischen Belastungsfaktoren und der damit einhergehenden gesundheitlichen Folgen hinaus, dienen die Ergebnisse als Grundlage für die Entwicklung von Präventions- und Gesundheitsförderungsmaßnahmen. Diese können zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der sozialen Arbeit beitragen.
Es wird eine explanative Studie mit quantitativen empirischen Methoden durchgeführt: Mittels Online-Fragebogen werden die psychischen Belastungen und Beanspruchungsfolgen bei Sozialarbeitenden in Deutschland über mehrere Zugänge abgefragt. Der Einsatz des Copenhagen Psychosocial Questionnaire (COPSOQ) ermöglicht Vergleiche mit Referenzdaten von Sozialarbeit/Sozialpädagogik und allen anderen Berufen aus der COPSOQ-Datenbank. Der COPSOQ ist als Screening-Instrument zur Erfassung psychischer Belastungen und Beanspruchungsfolgen am Arbeitsplatz konzipiert. Ferner werden im Fragebogen ein Zusatzmodul des COSPOQ zu sexueller Belästigung am Arbeitsplatz sowie Items zu Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung integriert. Es werden folgende Auswertungsmethoden zur Datenanalyse angewandt: Exploration, deskriptive Statistik sowie Inferenzstatistik (hier insbesondere Zusammenhangs- und Unterschiedstests). Es erfolgen insbesondere Mittelwertsvergleiche zwischen dem generierten Sample der Sozialarbeitenden in Deutschland und weiteren Referenzgruppen (Sozialdienste in Krankenhäusern und Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen, Sozialarbeit/Sozialpädagogik sowie andere Berufe). Die Ergebnisse können Hinweise auf Präventionspotentiale liefern. Über den wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn hinaus werden Implikationen für die Praxis und Politik abgeleitet.
-branchenübergreifend-
Gefährdungsart(en):Arbeitsbedingte Erkrankungen
Schlagworte:Arbeitsplatzgestaltung, Gesundheitliche Beeinträchtigungen und Störungen, Psychische Beanspruchung/Belastung
Weitere Schlagworte zum Projekt:Gesundheitsrisiken, Sozialarbeit