
abgeschlossen 01/2025
Die Ziele des Vorhabens sind das Ermitteln der von den Arbeitenden verschiedener (Lebens-) Altersgruppen wahrgenommenen Anforderungen neuer Arbeitsorganisationsformen bei der Arbeit mit vernetzten digitalen Arbeitsmitteln ("Arbeit 4.0") bezogen auf die Merkmale "guter Arbeit" (vgl. DIN-Normausschuss Ergonomie, 2016: DIN EN ISO 6385; NAK, 2018: Leitlinie Beratung und Überwachung bei psychischer Belastung am Arbeitsplatz; BMAS, 2013: Gemeinsame Erklärung. Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt), sowie der entstehenden Lernanforderungen und -möglichkeiten in der Arbeit ("Stand") verglichen mit diesbezüglichen Bedürfnissen der Arbeitenden ("Wünsche").
Die Ermittlungsmethodik und die Befragungs- sowie Gruppeninterviewinhalte beruhen auf der Analyse des Erkenntnisstands in der internationalen Forschungsliteratur zu Merkmalen "guter Arbeit", den Anforderungen von "Arbeit 4.0", den Leistungs- und Lernmerkmalen von Arbeitenden, insbesondere in der zweiten Hälfte der Lebensarbeitsspanne sowie der Gestaltung des "Lernens in der Arbeit" und der Voraussetzung hierfür, der lernförderlichen Arbeitsgestaltung auch bei Nutzung digitaler Arbeitsmittel. Die Onlinebefragung von Arbeitenden mit informationsintensiven Verwaltungstätigkeiten (n1 = 268) erfolgte mit ausgewählten validierten Befragungsinstrumenten. Die Gruppeninterviews bezogen n2 = 23 Arbeitende ein. Die repräsentativen Stichproben erlauben statistisch gut gesicherte Aussagen.
Gesicherte Befunde der Alternsforschung zeigen, dass erfolgreiches Lernen auch in der zweiten Hälfte der Lebensarbeitsspanne erfolgt, sofern fordernde Arbeitsinhalte und Arbeitsbedingungen vorliegen und schädigende Arbeitseinflüsse sowie Altersmythen, die die Lern- und Leistungsfähigkeit Älterer abwerten, abgebaut werden.
"Arbeit 4.0" ist in den untersuchten Arbeitsfeldern zunehmend verbreitet und beinhaltet insbeson-dere die Selbstorganisation der Arbeitsausführung mit vernetzten digitalen Arbeitsmitteln – bei mangelhafter Gestaltung auch mit Zeitdruck aufgrund fehlender arbeitswissenschaftlich begründeter Zeitvorgaben, informationeller Defizite (Mangel an Information bei Überfluss an Daten) und Erholungs-/Freizeitbeeinträchtigungen.
"Lernen in der Arbeit" mit und ohne digitale Lernanforderungen und -unterstützungen ist die Hauptform des arbeitslebenslangen Lernens. Die zielgerichtete partizipative Gestaltung dieser Lernform weist im Vergleich zum internationalen Erkenntnisstand klare Umsetzungsreserven auf: Sie betreffen die Kombination partizipativer lern- und gesundheitsförderlicher Arbeitsgestaltung als präventive Bedingungsgestaltung mit der Information, insbesondere der Führungskräfte, über die vielfältigen Unterstützungsmöglichkeiten des arbeitsimmanenten Lernens als (zugleich gesundheitsförderliche) Verhaltensgestaltung. Nutzbare gesetzlich geforderte organisatorische Voraussetzungen dafür liegen vor (Gefährdungsbeurteilung).
Auf der Grundlage dieses soliden Konzepts wurde ein praktikables Vorgehen für arbeitslebenslanges Lernen in informationsreicher "guter/menschengerechter Arbeit 4.0" auch für Ältere entwickelt, validiert und in übertragbarer Weise eingeführt.
-branchenübergreifend-
Gefährdungsart(en):Qualifizierung/Aus- und Weiterbildung
Schlagworte:Qualifizierung, Ausbildung, Didaktik etc., Arbeit und Alter, Bildung
Weitere Schlagworte zum Projekt:Berufserfahrung, Alter, Lernen