Auswirkungen des Lesens und Schreibens von SMS neben anderen Tätigkeiten auf physiologische Parameter und die Leistung

Projekt-Nr. IAG 2720001001-13

Status:

abgeschlossen 12/2014

Zielsetzung:

Die Häufigkeit, mit der Personen SMS schreiben oder lesen, während sie anderen Tätigkeiten nachgehen (z. B. an Besprechungen teilnehmen oder Autofahren), scheint zuzunehmen. Doch welche Folgen hat das Schreiben oder Lesen von SMS für Sicherheit und Gesundheit? Dieser Frage soll in einer experimentellen Untersuchung nachgegangen werden.

Aktivitäten/Methoden:

Es wird eine Untersuchung durchgeführt, bei der unterschiedliche Bedingungen miteinander verglichen werden. Während der sogenannten Spurwechselaufgabe - einer Fahrsimulation - müssen die Probanden SMS lesen, hören oder schreiben. Die Auswirkungen auf Leistung, physiologische Parameter und das subjektive Befinden werden dabei erhoben.

Ergebnisse:

Die Spurabweichung stieg signifikant an, wenn während der Fahrt SMS bearbeitet werden mussten – wobei der Anstieg erwartungsgemäß bei der manuellen Bedingung stärker als bei der sprachgesteuerten war. Ein ähnliches Bild zeigte sich bei der subjektiven Beanspruchung. Sie war bei der SMS-Bearbeitung signifikant höher als ohne, und dies war bei der manuellen Bedingung stärker ausgeprägt. Auch die Herzrate stieg bei der SMS-Bearbeitung signifikant an und war höher, als wenn nur gefahren wurde. Zwischen manueller und sprachgesteuerter Bedingung gab es dabei keinen Unterschied. Insgesamt zeigt die Untersuchung, dass die Bearbeitung von SMS während des Fahrens deutlich negative Effekte hat. Die Fahrleistung verschlechtert sich und die subjektive Beanspruchung sowie die Herzrate steigen an. Dies gilt vor allem für eine manuelle Bedienung aber auch bei einem sprachgesteuerten System. Daher sollten Mobiltelefone während einer Autofahrt grundsätzlich nicht verwendet werden.

Stand:

02.05.2016

Projekt

Gefördert durch:
  • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV)
Projektdurchführung:
  • Institut für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IAG)
  • TU Dresden
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren, Psychische Fehlbelastungen

Schlagworte:

Physische Beanspruchung/Belastung, Verkehrsunfälle

Weitere Schlagworte zum Projekt:

SMS schreiben, Autofahren

Kontakt

Weitere Informationen

Paridon, H. Hofmann, S. & Schreiber, F. (2015). Manuelle versus sprachgesteuerte Bearbeitung von SMS während einer Autofahrt: Effekte auf Leistung, Beanspruchung und physiologische Parameter. Zeitschrift für Verkehrssicherheit, 1, 28-32