In-vivo-Evaluierung von Hautreinigungsprodukten

Projekt-Nr. FF-FP 0276

Status:

abgeschlossen 06/2011

Zielsetzung:

In einem auf 2,5 Jahre angesetzten Verbundprojekt berufsdermatologischer Zentren in Deutschland (Heidelberg Prof. T. L. Diepgen; Jena Prof. Dr. P. Elsner und Osnabrück Apl. Prof. Dr. S. M. John) werden in-vivo Testmodelle zur Irritabilitäts- und Wirksamkeitsprüfung von beruflich verwendeten Hautreinigungsprodukten entwickelt und validiert. Eine adäquate berufliche Hautreinigung ist von Bedeutung für die Prävention beruflicher Hautkrankheiten. Die Hautreinigung ist dann als angemessen zu bezeichnen, wenn sie Irritantien und Allergene effektiv und gleichzeitig hautschonend von der Hautoberfläche entfernt. Sowohl eine suboptimale Entfernung von Anhaftungen, als auch eine übermäßige Reinigungsprozedur können ihrerseits Hautkrankheiten, insbesondere das irritative Kontaktekzem, begünstigen. Die Auswahl geeigneter Hautreinigungsmittel wird bisher für den Anwender durch einen unübersichtlichen Markt und das Fehlen einheitlicher Prüfkriterien erschwert.

Aktivitäten/Methoden:

Im Rahmen des vorliegenden Verbund-Forschungsprojektes von drei universitären berufsdermatologischen Zentren (Heidelberg, Jena und Osnabrück) wurden erstmals transferfähige Testverfahren für die Untersuchung der Wirksamkeit und Sicherheit beruflicher Hautreinigungsmittel entwickelt. Dazu waren zunächst arbeitsplatzbezogene Hautreinigungsprofile zu klassifizieren und repräsentative Modellschmutze zu entwickeln, die für in vivo-Untersuchungen am Menschen geeignet sein mussten. Für die insgesamt sechs Modellschmutze wurden anschließend korrespondierende Modellhandreiniger entwickelt. Mittels eines eigens für das Projekt konzipierten Hautwaschapparates wurde eine reproduzierbare Methode zur Bestimmung der Reinigungswirkung dieser Standardreiniger bei den ebenfalls standardisierten Modell-Verschmutzungen erarbeitet und zunächst monozentrisch, dann multizentrisch evaluiert. Für die Bestimmung der kumulativen irritativen Wirkung der Modellhandreiniger wurde ein praxisorientiertes Prüfverfahren unter Verwendung klinischer und hautphysiologischer Parameter entwickelt und ebenfalls zunächst monozentrisch, dann multizentrisch evaluiert. Die Ergebnisse der Wirksamkeits- und Sicherheitstestung können dadurch erstmals zueinander in Bezug gesetzt werden.

Ergebnisse:

Die Testverfahren eignen sich künftig für eine standardisierte Prüfung beruflicher Hautreinigungsmittel im Vergleich zu den entwickelten Modellhandreinigern. Derartige Prüfergebnisse können insofern zu einer besseren Produkttransparenz für Anwender und Präventionsdienste beitragen und einen optimierten Einsatz von beruflichen Hautreinigern in der betrieblichen Praxis fördern.

Stand:

02.05.2016

Projekt

Gefördert durch:
  • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV)
Projektdurchführung:
  • Friedrich-Schiller-Universität Jena
  • Universität Osnabrück
  • Universität Heidelberg
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Gefahrstoffe

Schlagworte:

Hauterkrankungen (außer Krebserkrankungen), Prävention

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Haut, Hautreinigung, Wirksamkeit, Evaluation

Weitere Informationen

Aus der Arbeit des Fachbereiches Persönliche Schutzausrüstungen (PSA): Aktuelles aus dem Sachgebiet „Hautschutz“: Anforderungen an die Hautreinigung am Arbeitsplatz Teil 1/2: http://www.SISdigital.de/sis.12.2012.578 Aus der Arbeit des Fachbereiches Persönliche Schutzausrüstungen (PSA): Aktuelles aus dem Sachgebiet „Hautschutz“: Anforderungen an die Hautreinigung am Arbeitsplatz Teil 2/2: http://www.SISdigital.de/sis.01.2013.030