Anwendung der Methode Building Information Modeling und Einsatz der RFID-Technik zur Verbesserung des Arbeitsschutzes in der Bau- und Immobilienwirtschaft

Projekt-Nr. FF-FP 0389

Status:

abgeschlossen 10/2017

Zielsetzung:

Aktuelles Thema in Bau- und Immobilienwirtschaft ist die Methode BIM (Building Information Modeling). Die primäre Herausforderung ist, arbeitsschutzrelevante Informationen zu identifizieren, zu definieren, zu standardisieren und für Präventionsmaßnahmen mittels der Methode BIM zur Verfügung zu stellen. Durch die Digitalisierung und die damit bedingte medienbruchfreie Durchgängigkeit von arbeitsschutzrelevanten Prozessdaten entlang des Lebenszyklus von Bauwerken sollen die Arbeitssicherheit und der Gesundheitsschutz elementar verbessert werden.

Aktivitäten/Methoden:

AP1: Durchführung einer Prozessanalyse entlang des Lebenszyklus von Bauwerken im Hinblick auf arbeitsschutzrelevante Prozesse, die durch den Einsatz der Methode BIM und Einsatz von Auto-lD-Techniken optimiert werden können. AP2: Identifizierung und Standardisierung von Prozessen AP3: Definition der zu erfassenden Informationstiefe und des Informationsinhalts AP4: Prozessmodellierung AP5: Definition eines Prozesses mit besonderer Relevanz für die Unfallversicherungsträger - Demonstrationsprozess. Damit die Methode BIM erfolgreich im Bereich des Arbeits- und Gesundheitsschutzes Anwendung finden kann, müssen zunächst die Prozesse detailliert betrachtet werden. Im Rahmen des Forschungsvorhabens wurde eine Prozesslandkarte aufgebaut, die alle relevanten Arbeitsschutzprozesse inkl. der damit verbundenen Aufgaben und Verantwortlichkeiten während der Lebenszyklusphasen der Planung, der Realisierung und des Betriebs eines Gebäudes abbildet. Dabei wurden die benötigten Informationen (Informationsinput) sowie die erzeugte Information (Informationsoutput) je Prozess ermittelt, zugeordnet und zu einem durchgängigen Informationsprozess zusammengeführt. Durch enge Zusammenarbeit mit Fachleuten aus der Praxis konnte die erarbeitete Prozesslandkarte im Sinne der arbeitsschutzrelevanten Informationsbereitstellung verifiziert werden. Aus dem entwickelten Informationsprozess können anschließend Auswertungen generiert werden, um z. B. benötigte Informationen je Verantwortlichkeit und Prozess in der entsprechenden Lebenszyklusphase aufzuzeigen. Weitere Auswertungsvarianten sind möglich. Diese Auswertungen sollen letztendlich eine Hilfestellung darstellen, um projektspezifische Anforderungen (BIM-Anforderung) an digitale Anwendungen (BIM-Anwendung), wie z. B. eine Web-App für einzelne Gewerke, konkretisieren zu können. Um detaillierte Informationen gezielt und digital bereitstellen zu können, ist ein projektspezifisches Informationsmanagement notwendig, welches in der Verantwortung des Auftraggebers liegt. Dies sollte zu Beginn des Projektes festgelegt werden, um präventive Möglichkeiten nutzen zu können. Hierbei werden mit den Projektbeteiligten Rollen (z. B. BIM-Autor oder BIM-Nutzer), Informationsumfang (z. B. ein 3D-Modell oder konkrete Attribute), Lieferzeitpunkte (z. B. nach Bestätigung des Auftrags) und digitale Werkzeuge (z. B. Tablet oder Augmented-Reality-Anwendung) festgelegt. Die vorangegangenen Punkte bilden die Grundlage für ein effizientes Building Information Modeling im Sinne des Arbeitsschutzes. Erst nach einer umfangreichen Abstimmung der digitalen Anforderungen kann ein Auftragnehmer Qualifikationen, Equipment und Forderungen eines Auftraggebers gerecht werden. Eine individuelle Betrachtung der organisatorischen Möglichkeiten der Auftragnehmer ist entscheidend, da BIM im Arbeitsschutz der Bau- und Immobilienwirtschaft noch nicht angekommen ist.

Ergebnisse:

Um Möglichkeiten im Sinne des Arbeitsschutzes aufzeigen zu können, wurde im Rahmen des Forschungsprojektes ein Demonstrator entwickelt. Dieser zeigt die Anwendungen von Augmented Reality (AR) und einem handelsüblichen Tablet mit Web-App, in Kombination mit Bluetooth-Beacons und RFID-Technik, auf Grundlage einer gemeinsamen Datenbasis auf.

Stand:

10.08.2018

Projekt

Gefördert durch:
  • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV)
Projektdurchführung:
  • Bergische Universität Wuppertal
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

-Verschiedenes-

Schlagworte:

Arbeitsschutzmanagement

Weitere Schlagworte zum Projekt:

RFID, Bauwirtschaft, Immobilienwirtschaft, Building Information Modeling