• Überwachung von Messvorgängen im Biomonitoring-Labor

Human-Biomonitoring

Human-Biomonitoring (HBM) misst die innere Belastung und Beanspruchung von Menschen mit Gefahrstoffen. Dabei werden die Gefahrstoffe selbst oder ihre Stoffwechselprodukte (Metabolite) in Blut oder Urin analysiert. So kann die tatsächlich von jeder Einzelperson aufgenommene Gesamt-Dosis eines Gefahrstoffes im Körper erfasst, quantifiziert und hinsichtlich eines daraus resultierenden Gesundheitsrisikos bewertet werden.

Das HBM findet sowohl am Arbeitsplatz wie auch der Umwelt Anwendung, um so arbeitsplatz- und umweltbedingte Risiken voneinander zu unterscheiden. Zur Interpretation der Ergebnisse stehen eine Vielzahl von Beurteilungswerten zur Verfügung, unter anderem Biologische Grenzwerte (BGW) des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS), Biologische Arbeitsplatz-Toleranzwerte beziehungsweise -Leitwerte (BAT und BLWs) der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Biological Exposure Indices (BEIs®) der US-amerikanischen ACGIH oder Referenzwerte und HBM-Werte des Umweltbundesamts.

Das Referat HBM am IPA entwickelt ständig neue state-of-the-art Methoden und wendet diese qualitätsgesichert im Rahmen von Humanstudien an. Dazu wird auch der Metabolismus und die Aufnahme und Verstoffwechslung (Toxikokinetik) von Gefahrstoffen im Körper des Menschen nach kontrollierter Exposition (oral, dermal, inhalativ) untersucht, um die am besten geeigneten Biomarker zu identifizieren. Für diese werden sensitive und spezifisch analytische Verfahren entwickelt und in der arbeits- und umweltmedizinischen Forschung und Routine eingesetzt. Schließlich berät der HBM-Bereich auch die Unfallversicherungsträger und deren Unternehmen bei der Etablierung eines maßgeschneiderten HBM am Arbeitsplatz. So können spezifische Gefährdungen durch Gefahrstoffe im Sinne der Primärprävention frühzeitig erkannt und – sofern notwendig – reduziert werden. Ebenso können nach dem STOP-Prinzip eingeführte Arbeitsschutzmaßnahmen hinsichtlich ihrer tatsächlichen Effizienz evaluiert werden.

"Das Biomonitoring des IPA beschäftigt sich mit der Aufnahme von Gefahrstoffen an Arbeitsplätzen. Dazu werden Stoffe und Stoffwechselprodukte in leicht zugänglichen Körperflüssigkeiten wie Blut und Urin gemessen. Im IPA sind es im Jahr rund 30.000 Proben, die wir analysieren", so Dr. Heiko Käfferlein Leiter des Referats Toxikologische Beratung im Kurzporträt:

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Referatsleitung
Dr. rer. nat. Holger Koch

Tel.: +49 30 13001 4415

"Das HBM ist das ideale Tool, um zwischen arbeitsplatzbedingten und umweltbedingten Chemikalienbelastungen zu unterscheiden und diese gesundheitlich zu bewerten. Insbesondere schließt das HBM die Lücke zu Belastungen, die nicht durch klassische Luftmessungen abgebildet werden können, z.B. bei Stoffen mit relevanter Aufnahme über die Haut, langen Halbwertszeiten im Körper oder ganz generell bei der Kontrolle der Wirksamkeit von Präventionsmaßnahmen am Arbeitsplatz"