Überprüfung der Eignung von Smartphones zur Messung von Schwingungen

Projekt-Nr. IFA 4241

Status:

abgeschlossen 03/2021

Zielsetzung:

Überdurchschnittliche Belastungen durch Ganzkörperschwingungen können Ursache von Rückenschmerzen und Erkrankung der Lendenwirbelsäule sein und können an vielen Arbeitsplätzen auftreten. Diese Schwingungsexpositionen müssen in den Gefährdungsbeurteilungen berücksichtigt werden. Normgerechte Messungen am Arbeitsplatz zur Bestimmung der Intensität der Schwingungen greifen jedoch in die Betriebsabläufe ein und erfordern neben der Messtechnik auch geschultes Messpersonal. Eine Vereinfachung versprechen Smartphone-Apps, die auf die in den Smartphones vorhandenen Beschleunigungssensoren zugreifen und ein einfach zu handhabendes Messsystem implizieren. Eine Auswahl dieser Apps wurde in Rahmen dieses Projektes einem Funktionstest unterzogen, um beurteilen zu können, ob mit diesem Verfahren eine orientierende Messung möglich ist.

Aktivitäten/Methoden:

In den digitalen Vertriebsplattformen wurden Apps recherchiert, die mit den integrierten Sensoren der Smartphones Schwingungen erfassen. Daten zu den erfassten Schwingungen müssen zur Dokumentation vom Smartphone exportiert werden können. Die Apps wurden jeweils auf einem Gerät mit dem benötigten Betriebssystem installiert und einer Prüfung auf einem Schwingungskalibrator unterzogen.

Ergebnisse:

Insgesamt wurden acht Apps zur Messung von Schwingungen untersucht und sowohl Prüfungen zur Amplitudenlinearität als auch zum Frequenzgang durchgeführt. Zwei dieser Apps waren zur Messung von Humanschwingungen, bei denen eine Bewertung der Schwingungen notwendig ist, ausgelegt. Die Aufbereitung und Darstellung der Messergebnisse war sehr unterschiedlich, eine Nachbearbeitung und Auswertung nicht in allen Fällen möglich, so dass fehlende Bewertungen in diesen Fällen auch nicht nachträglich angewendet werden können. Starken Einfluss auf die Ergebnisse haben die Auswahl und das Zusammenspiel von Hardware, Betriebssystem und eingesetzter Software. Zwei der untersuchten Apps produzierten Ergebnisse, die nur geringfügig von der Anregung abwichen und in begrenztem Umfang durchaus eine Einordnung der vorliegenden Schwingungsexposition erlaubten.

Stand:

06.05.2021

Projekt

Gefördert durch:
  • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV)
Projektdurchführung:
  • Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA)
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Lärm/Vibrationen

Schlagworte:

Vibration, Gefährdungsbeurteilung, Prävention

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Vibrationen, Schwingungen, Smartphone, Schwingungsmessung

Kontakt