Naturkatastrophen und Extremwetter

Schmuckbild eines Energiereglers

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Naturkatastrophen sind heftige und außergewöhnliche Naturereignisse, die mit verheerenden Schäden einhergehen. Während in Deutschland Naturkatastrophen natürlichen Ursprungs (wie Erd-, Seebeben und Vulkanausbrüche) eine untergeordnete Rolle spielen [1], kommt es zunehmend zu klimawandelbedingten Extremwettern mit teils ebenfalls katastrophalen Auswirkungen [2; 3]. Sie umfassen insbesondere Hitze- und Dürreperioden, Stürme sowie Stark- und Dauerregen, die im Winter auch als Schnee fallen können. Folgen dieser Extremwetter können z. B. Hochwasser und Überschwemmungen, Sturmfluten, Erdrutsche, Steinschläge, Lawinen und Vegetationsbrände sein. Durchschnittlich sorgen Extremwetter in Deutschland jedes Jahr für versicherte Schäden in Höhe von insgesamt 3,4 Milliarden Euro [4]. Europa ist der sich am schnellsten erwärmende Kontinent. In den letzten 40 Jahren verlief die Erwärmung dort etwa doppelt so schnell wie im weltweiten Durchschnitt [5]. Weltweit prognostiziert das Weltwirtschaftsforum bis zum Jahr 2050 bis zu 14,5 Millionen Todesfälle durch die Folgen von Extremwetter und einen steigenden Meeresspiegel sowie zusätzliche Kosten in Höhe von 1,1 Billionen US-Dollar für die Gesundheitssysteme [6].

Der Klimawandel hat seit den ersten Jahrzehnten der Wetteraufzeichnungen (1881–1910) in Deutschland bereits zu einem Anstieg des Jahresmittels der Lufttemperatur um rund 2 Grad Celsius geführt [7]. Dabei hat das Tempo des Temperaturanstiegs deutlich zugenommen [8] und es kam in den letzten zwei Jahrzehnten zu einer Häufung von Wärmerekordjahren: Neun der zehn wärmsten Jahre fielen in den Zeitraum ab 2000 [9]. Hitzebedingt starben in Deutschland im Jahr 2022 4 500 Menschen; im Jahr 2018 mit seinem besonders heißen Sommer sogar 8 700 [10]. Insbesondere im Nordosten des Landes und im Rhein-Main-Gebiet treten zudem längere Trockenzeiten/Dürren auf [2; 11]. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit für Vegetationsbrände [12]. Ein aktueller Bericht der Europäischen Umweltagentur stellt fest, dass Hitze das größte und dringendste Klimarisiko für die menschliche Gesundheit ist. Im Vergleich mit den übrigen Erdteilen erwärmt sich Europa besonders schnell und Klimarisiken entwickeln sich deutlich rasanter als die gesellschaftliche Vorsorge [13].

Da die Atmosphäre pro 1 Grad Celsius Temperaturerhöhung etwa 7 Prozent mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann, führt die Erderwärmung zu höheren Niederschlagsmengen [14]: Seit Beginn der Aufzeichnungen in Deutschland, hat die Niederschlagsmenge leicht zugenommen, variiert aber stark [15]. Im Hinblick auf Starkregenereignisse ist ab dem Jahr 2009 auf Basis von Daten des Deutschen Wetterdienstes noch kein klarer Trend für Deutschland zu identifizieren [16]. Konvektive Niederschläge machen Starkregenereignisse in unseren gemäßigten Breiten aber wahrscheinlicher [14; 17].


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