Studium forscht!

19.12.2014

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Den Studierenden werden Erfahrungen der "Persönlichen Assistenz" vermittelt. DGUV

Wie kommt der Tetraplegiker mit seinem E-Rollstuhl ins Fußballstadion? Wie schafft es der Mensch nach einem Schädel-Hirn-Trauma mit seinen kognitiven Einschränkungen trotzdem, seinen täglichen Einkauf von Lebensmitteln durchzuführen? Wie ermöglicht der Unfallversicherungsträger den Menschen mit Behinderung, ein selbstbestimmtes, unabhängiges Leben zu führen und am Leben in der Gemeinschaft teilhaben zu können?

31 Studierende des aktuellen fünften Semesters der Hochschule der gesetzlichen Unfallversicherung (HGU) am Campus Bad Hersfeld widmen sich innerhalb des Forschungsprojektes "Die Persönliche Assistenz als Leistung zur Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft" diesen und anderen Fragen.

Gemeinsam mit den Projektverantwortlichen, Caroline Lüder und Michael Baron, erforschen die Studierenden, wie und in welchem Umfang die Träger der gesetzlichen Unfallversicherung die "Persönliche Assistenz" einsetzen, um Menschen mit Behinderung bei der Gestaltung eines möglichst selbstbestimmten und unabhängigen Lebens zu unterstützen.

Das Forschungsprojekt ist auf mehrere Monate angelegt. Zum Auftakt des Projektes bekamen die Studierenden die Möglichkeit, hautnah und direkt die "Persönliche Assistenz" kennen zu lernen.

Dank der freundlichen Unterstützung des GUV Hannover stellte sich der hoch querschnittgelähmte Versicherte Frank Frühling gemeinsam mit seinem Assistenten Helmar Hüfker den Fragen der Studierenden (s. Foto). Überdies gaben die Verantwortlichen des GUV Hannover, Herr Ullrich Haak, (stellvertretender Geschäftsbereichsleiter Rehabilitation) und Herr Christian Klinkenberg (Fachberater für berufliche und soziale Rehabilitation), Einblicke in die verwaltungspraktische Umsetzung der "Persönlichen Assistenz".

Die Phase des Informations- und Wissenserwerbes wurde fortgesetzt mit einem Vortrag sowie anschließender Diskussion durch Herrn Carsten Freitag, stellvertretender Geschäftsführer der ZNS-Hannelore Kohl Stiftung.

Basierend auf den so gewonnenen Informationen und nach eingehender Recherche der relevanten Literatur entwickelten die Studierenden einen umfassenden Fragebogen. Dieser beinhaltete allgemeine Fragen zur "Persönlichen Assistenz", Fragen zur rechtlichen Begründung, zur Abgrenzung zu den "Leistungen bei Pflege" sowie zur fallbezogenen Anwendung in den Verwaltungen. Gerichtet wurde der Fragebogen an sämtliche gewerbliche Berufsgenossenschaften sowie Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand.

Aktuell sind die Studierenden mit der Auswertung der rückläufigen Fragebögen beschäftigt – und alle Beteiligten sind auf das endgültige Ergebnis dieses Forschungsprojektes gespannt.

Kontakt

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