Einsatzbereich und Grenzen von textilen Luftverteilsystemen

Projekt-Nr. IFA 3125

Status:

abgeschlossen 07/2012

Zielsetzung:

Im Bereich der Komfortlüftung (z. B. in Laboratorien, Veranstaltungsräumen, "Meisterkabinen" in Werkhallen) wie auch zum Teil im Bereich der industriellen Lüftung werden textile Luftverteilsysteme (Textilluftschläuche) eingesetzt. Diese Textilluftschläuche werden meist an der Decke angeordnet und dienen im Wesentlichen als kostengünstige Lösung zur Zuluftverteilung in Räumen, in denen Luft abgesaugt und fortgeführt wird. Aussagen über die klimatischen Faktoren (Luftgeschwindigkeit, Temperatur, Lüftungseffektivität, örtlicher Luftwechsel) in Räumen mit dieser Art von Zuluftsystem sind nicht bekannt. Die Hersteller dieser Systeme geben nur prinzipielle Auslegungskenndaten heraus.
Aus der Beratungspraxis ist bekannt, dass häufig Klagen über Zugluft in Räumen mit Textilluftschläuchen als Zuluftsysteme berichtet werden.

Aktivitäten/Methoden:

Mithilfe der computergestützten Strömungssimulation (CFD-Simulation) sind die thermischen Bedingungen und die Strömungssituationen beim Einsatz von textilen Luftverteilsystemen für verschiedene Raumgeometrien und Raumnutzungen an fünf Anwendungsfällen (Laborraum, Büro, Großraumbüro, Wartehalle, Produktionshalle) untersucht worden. Für die Anwendungsfälle sind jeweils mehrere Lastszenarien simuliert worden. Für die jeweiligen Szenarien sind Temperaturprofile, Luftgeschwindigkeitsprofile und Profile der lokalen Luftwechselzahl in verschiedenen Schnittebenen berechnet worden. Zusätzlich sind zur klimatischen Beurteilung nach DIN EN ISO 7730 die PPD- und die PMV-Werte als Profile in mehreren Schnittebenen berechnet worden.
Der PMV-Wert (predicted mean vote) ist ein Index für das Komfortempfinden, der den Durchschnittswert für ein gegebenes Klima vorhersagt.
Der PPD-Wert (predicted percentage of dissatisfied) ist ein Index, der eine quantitative Voraussage des Prozentsatzes der mit einem bestimmten Umgebungsklima unzufriedenen Personen darstellt, die es als zu kalt oder zu warm empfinden.

Ergebnisse:

Anhand der Simulationsergebnisse können Lastgrenzen für die verschiedenen Szenarien benannt werden, ab denen Textilluftdurchlässe nicht mehr ohne Komforteinbußen eingesetzt werden können. Ebenso können jetzt kritische Bereiche benannt werden, die dann im Einzelfall messtechnisch überprüft werden können.

Zur Verifikation der Simulationsergebnisse sind zwei Untersuchungen für den Laboratoriumsbereich geplant. Die Abstimmungen über die Messungen laufen zur Zeit.

Stand:

09.01.2013

Projekt

Gefördert durch:
  • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV)
Projektdurchführung:
  • Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA)
  • OKAMEX Ingenieurbüro
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren, Gefahrstoffe

Schlagworte:

Innenräume, Schutzmaßnahme

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Textilluftschläuche, Luftdurchlässe, Luftströmung, Luftverteilsysteme, Luftführung, Zugluft, klimatische Behaglichkeit, Gefahrstoffbelastung