Die Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens wird durch den Gesetzgeber stark vorangetrieben. Die neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen und die Berücksichtigung der gesetzlichen Unfallversicherung (UV) im Digitale-Versorgungs-Gesetz (DVG) und im Patientendaten-Schutz-Gesetz (PDSG) eröffnen der UV die Möglichkeit, diesen Weg mit dem Projekt DiGUV zukunftsweisend mitzugehen und mitzugestalten.
Die DiGUV-Plattform wird die Datendrehscheibe der gesetzlichen Unfallversicherung für die digitale Kommunikation mit anderen Akteuren im Gesundheitswesen, zum Beispiel D-Ärzten, Kliniken und weiteren Leistungserbringern nach semantischen und syntaktischen Standards des Gesundheitswesens mit dem Fokus auf Interoperabilität.
Die Europäische Kommission empfiehlt für den elektronischen Datenaustausch die Nutzung von IHE-Profilen.
Von der gematik GmbH wurden im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit die Telematikinfrastruktur (TI) als digitales Gesundheitsnetz für Deutschland und die Anwendung Kommunikation im Medizinwesen (KIM) für den sicheren Austausch von E-Mails und Dokumenten entwickelt.
Bei der DiGUV-Plattform handelt es sich um eine IHE XDS.b Affinity Domain. Zur Anbindung der verschiedenen Akteure (insbesondere UV-Träger) wurden entsprechende IHE-Profile genutzt. Für UV-Träger, die sich aus entwicklungstechnischen Gründen nicht sofort IHE-nativ an die DiGUV-Plattform anbinden können, besteht die Möglichkeit, sich vorübergehend über die sogenannte DiGUV IHE Bridge anzubinden.
Als Dokumentenstruktur wurde zunächst auf die Clinical Document Architecture (CDA) Release 2 gesetzt. Aufgrund der Entwicklungen im deutschen Gesundheitswesen wird zukünftig jedoch der HL7-Standard FHIR genutzt.
Hierdurch nutzt die Unfallversicherung den Standard, der auch von anderen Institutionen des deutschen Gesundheitswesens genutzt wird, mit dem Ziel der größtmöglichen Interoperabilität, zum Beispiel:
Die DiGUV-Plattform ist sowohl auf CDA- als auch FHIR-Dokumente vorbereitet.
Für den Transport der Dokumente vom Leistungserbringer zur DGUV wird der KIM-Dienst der Telematikinfrastruktur (TI) genutzt, der als einheitlicher Standard für die elektronische Übermittlung medizinischer Dokumente im deutschen Gesundheitswesen vorgegeben ist. Über KIM können sich die Leistungserbringer unter Nutzung der bereits etablierten TI an die DiGUV-Plattform anbinden.
Das Projekt DiGUV umfasst die elektronische Übermittlung neuer Berichtstypen beziehungsweise die Digitalisierung von Berichten, die bisher nicht elektronisch gesendet werden konnten (zum Beispiel DGUV-Formtexte).
Das Projekt ist daher auf einen längeren Zeitraum ausgelegt und in verschiedene Use Cases gegliedert:
Abgeschlossen:
In Entwicklung:
Abgeschlossen:
In Entwicklung:
In Entwicklung:
Im Anschluss an die oben beschriebenen Use Cases ist die sukzessive Entwicklung weiterer FHIR-Implementierungsleitfäden geplant. Die nächsten Dokumenttypen sind noch abzustimmen (z.B. DGUV-Formtexte, DALE-UV Berichte).
Folgende Schritte sind für jeden Use Case zu durchlaufen:
Vorläufige Zeitplanung (Stand: Dezember 2022)
Dokumente | Stand-Datum | Gültig ab | Datei |
DGUV Stationärer Entlassbrief (F2102) – CDA Implementierungsleitfaden | 07.09.2022 | 07.09.2022 | Link |
WSDL
Die WSDL für den Notification Consumer repräsentiert den Endpunkt beim UV-Träger, um einen entsprechenden Web-Dienst (Serverseitig) zu generieren.
Alle Informationen die Sie für die Generierung der Web-Service-Clients benötigen, können Sie hier herunterladen:
DiGUV WSDL (ZIP, 664 kB)
Stand: 08.07.2021
CDA-Beispiel
Aktualisierte und ergänzte CDA-Beispiele und Rendering-Stylesheets (inkl. gerenderten Versionen und der Anleitung für das Rendering).
Datei-Download:
DGUV ENLA Beispiele (ZIP, 433 kB)
Stand: 08.03.2022