Erläuterungen zur GESTIS-DNEL-Liste

Allgemeines

Die GESTIS-DNEL-Liste bietet den Akteuren des Arbeitsschutzes in Betrieben, bei Unfallversicherungsträgern und Behörden für die Expositionsbeurteilung eine leicht zugängliche Zusammenstellung arbeitsplatzrelevanter DNEL-Werte (Derived No-Effect Levels). Da die Anzahl der in EU-Staaten rechtsverbindlichen Arbeitsplatzgrenzwerte (z. B. AGW in Deutschland) deutlich niedriger ist als die der bereits jetzt verfügbaren DNEL-Werte, können letztere wichtige Beurteilungsmaßstäbe bei der Bewertung der Exposition darstellen. Dies schlägt sich auch in nationalen Vorgaben einzelner Mitgliedstaaten zur Gefährdungsbeurteilung nieder.

Auf der Internetseite der Europäischen Chemikalienagentur ECHA verbergen sich - sofern vorhanden - die von Herstellern und Importeuren gemeldeten DNEL-Werte in dem etwas abgelegenen Unterkapitel "Toxicological information" im Registrierungseintrag des betreffenden Stoffes. Die GESTIS-DNEL-Liste der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) möchte die Suche erleichtern.

Die GESTIS-DNEL-Liste ist eine Excel-Tabelle (XLSX, 702 kB) , in der Stoffnamen, CAS-Nummern und die Arbeitsplatz-DNEL für die inhalative Langzeitexposition aufgeführt sind. Der Link in der letzten Tabellenspalte führt zu dem ggf. vorhandenen Stoffdatenblatt in der GESTIS-Stoffdatenbank.

Vorgehen bei der Datenzusammenstellung

Aus den Registrierungseinträgen der ECHA-Internetseite wurden die DNEL-Werte für Arbeitnehmer bei inhalativer Langzeitexposition herangezogen. Diese Werte werden in der GESTIS-DNEL-Liste - aufgeschlüsselt nach systemischer und lokaler Wirkung - weitgehend unkommentiert wiedergegeben. Es kann auch vorkommen, dass mehrere voneinander abweichende DNEL-Werte gleichen Typs für einen Stoff gefunden wurden. In diesem Fall werden alle in der Liste genannt.

Eine wissenschaftliche Überprüfung zur Validität der Werte ist nicht erfolgt. Aufgrund der großen Datenmenge sind Übertragungsfehler nicht auszuschließen.

Stoffe mit deutschen Arbeitsplatzgrenzwerten

DNEL-Werte werden auch für Stoffe aufgeführt, für die ein deutscher Arbeitsplatzgrenzwert (AGW) existiert. In diesen Fällen wird in der GESTIS-DNEL-Liste darauf hingewiesen, dass ein AGW in der Technischen Regel für Gefahrstoffe (TRGS) 900 veröffentlicht ist.

Krebserzeugende Stoffe

DMEL-Werte (Derived Minimum Effect Levels) wurden, sofern sie als solche erkennbar waren, nicht in die Liste integriert.

Es gelten folgende Substanzen als krebserzeugend:

  • Stoffe, die in Anhang VI der Verordnung (EG) 1272/2008 mit H350 oder H350i eingestuft sind,
  • Stoffe, die vom Hersteller (Registrierungsdaten) mit H350 oder H350i eingestuft sind,
  • Stoffe, die in dem deutschen "Verzeichnis krebserzeugender, erbgutverändernder und fortpflanzungsgefährdender Stoffe" (TRGS 905) mit Krebskategorie 1A oder 1B eingestuft sind.

Excel-Tabelle zum Download:

Weitere Informationen:

  • Europäische Chemikalienagentur (ECHA)
  • Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. Dezember 2008 über die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen
  • "Verzeichnis krebserzeugender, erbgutverändernder und fortpflanzungsgefährdender Stoffe" (TRGS 905 )