Wie wird richtig gelüftet?

Die Luftqualität in Innenräumen wird entscheidend durch eine ausreichende Lüftung der Räume beeinflusst. Durch das Lüften werden der Innenraum mit Frischluft versorgt und Wärme- und Feuchtelasten sowie Ausdünstungen von Menschen und Materialien abgeführt. Bei geschlossenen Fenstern ist dieser Luftaustausch gering. In Räumen mit Isolierfenstern beträgt er etwa ein Fünftel des Raumluftvolumens in einer Stunde.

Die Lüftung kann über Fenster oder eine mechanische Lüftung erfolgen. Fensterlüftung lässt sich unterscheiden in Stoßlüftung und Kipplüftung.

Büroarbeitsplatz mit weit geöffnetem Fenster

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Stoßlüftung im Büro
Bild: DGUV Information 215-520

Stoßlüftung

Stoßlüftung erfolgt über weit geöffnete Fenster vor der Raumnutzung und in regelmäßigen Abständen entsprechend den Lüftungsschemata. Dadurch lässt sich innerhalb kurzer Zeit ein guter Austausch der Raumluft realisieren. Die Raumbegrenzungsflächen werden dabei nur wenig ausgekühlt. Stoßlüftung ist somit unter Energieverbrauchsaspekten die bevorzugte Lüftungsart.

Anhaltspunkte für Stoßlüftungszeiten:

  • Sommer: 5 bis 10 Minuten
  • Frühjahr/Herbst: 5 Minuten
  • Winter: 3 Minuten

Büro mit gekipptem Fenster

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Kipplüftung im Büro
Bild: DGUV Information 215-520

Kipplüftung

Kipplüftung ist weniger effizient als Stoßlüftung und dient in der Regel zur Unterstützung der Stoßlüftung. Bei längerfristiger Kipplüftung während der Heizperiode kommt es zu einer Auskühlung der Raumbegrenzungsflächen im Bereich der Fenster und zu höherem Energieverbrauch. Kipplüftung ist somit unter Energieverbrauchsaspekten als nachteilig einzustufen und daher möglichst zu vermeiden.

Sollte jedoch aus lufthygienischen und organisatorischen Gründen eine Kipplüftung unvermeidbar sein, ist sie eine Alternative zur Stoßlüftung. Insbesondere im Sommer können die Fenster gegebenenfalls auch dauerhaft in Kippstellung bleiben, sofern Lärmaspekte oder zusätzliche Raumaufheizungen von außen dem nicht entgegenstehen.


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