Bewegungsförderung

Kinder laufen in Kletterseilen

Bild: © Frauke Schumann, UK NRW

Bewegung ist ein kindliches Grundbedürfnis und ein wichtiger Baustein der frühkindlichen Entwicklung. Gerade in Zeiten des Bewegungsmangels auf Grund von Veränderungen in der kindlichen Lebenswelt gewinnen körperlich-sinnliche Erfahrungen im Rahmen formaler Bildungsprozesse eine immer größere Bedeutung für ein gesundes Aufwachsen.

Dabei geht es schon lange nicht mehr nur um die Bedeutung der Bewegung für die körperliche Konstitution, sondern um die die Bedeutung für die gesamte Persönlichkeitsentwicklung. In den letzten Jahren rückt außerdem der Zusammenhang von Bewegung und Lernen zunehmend in den Vordergrund.

Bewegung bedeutet für die Kinder:

  • lustvolles Austoben ohne Zwang als Ausdruck ihrer Lebensfreude,
  • Erfahrungen sammeln aus erster Hand,
  • Kennen lernen des eigenen Körpers,
  • Grenzen ausloten und Ängste überwinden,
  • motorische Defizite abbauen und Bewegungssicherheit erlangen,
  • sich etwas zutrauen und Selbstwirksamkeit erfahren,
  • in soziale Interaktion mit anderen Kindern treten,
  • sich in Auseinandersetzung mit sich und der Umwelt bilden.

Bewegungsförderung ist somit unverzichtbar für die kognitive, motori-sche, soziale, sprachliche und emotionale Entwicklung der Kinder und spielt in der Gesundheitsförderung im Allgemeinen und in der Unfallprävention im Besonderen eine herausragende Rolle.

Die Ausprägung von Sicherheits- und Risikokompetenz kann nur im Zusammenhang mit vielfältigen Bewegungsangeboten gelingen. Diese müssen dem Entwicklungsstand des Kindes entsprechen. Dabei ist nicht das Alter das ausschlaggebende Kriterium, sondern die körperliche und geistige Reife des Kindes. Gerade im Zusammenhang mit der Inklusion aller Kinder in Regelkindertageseinrichtungen ist es besonders wichtig, vielfältige Bewegungsangebote anzubieten, damit möglichst alle Kinder davon profitieren.

Bewegung ist ein Querschnittsthema, das alle Bildungsbereiche in der Kita betrifft. Im Konzept der guten gesunden Kindertageseinrichtung ist Bewe-gungsförderung demzufolge ein wichtiges Qualitätsmerkmal und zentrales Element frühkindlicher Bildungsprozesse.

In einer guten gesunden Kindertageseinrichtung werden deshalb die Kinder ermutigt, sich zu bewegen, etwas zu wagen und vielfältige Erfahrungen zu sammeln. Merkmale einer derartigen Einrichtung sind u.a.

  • eine bewegungsfreundliche Grundhaltung der pädagogischen Fachkräfte,
  • eine konzeptionelle Verankerung,
  • eine bewegungsfreundliche Raumgestaltung,
  • vielfältige altersgerechte Materialien, die mit allen Sinnen erforscht werden können,
  • ganzheitlich angelegte Bewegungsangebote
  • unterschiedliche frei nutzbare Bewegungsgelegenheiten drinnen und draußen,
  • tägliche angeleitete und freie Bewegungszeiten,
  • ausreichender Austausch und intensive Kooperation im Kollegium
  • Intensive Wahrnehmung von Aus-, Fort- und Weiterbil-dungsangeboten,

Der Themenfeld "Bewegungsförderung" gibt Anregungen, wie

  • in Kindertageseinrichtungen Bewegungsangebote sicher gestaltet und dennoch entwicklungsfördernd angeboten werden können
  • die Aufsicht gestaltet und mit Bewegungsrisiken und Wag-nissen umgegangen werden kann
  • Bewegungsangebote für die unter Dreijährigen aussehen sollten
  • Bewegungsangebote inklusiv gestaltet werden können
  • Bewegungsräume anregend und sicher gestaltet werden können
  • eine Einrichtung für mehr Bewegung bei Eltern und anderen Anspruchsgruppen werben kann